Revisionismus

Österreich hat ein Bundesheer. Zumindest war es 1995, als ich eingerückt war, so. Unbestätigten Gerüchten zufolge haben wir auch heute  – trotz Norbert Darabos – noch immer so etwas ähnliches wie eine bewaffnete Landesverteidigung.

Die Umtriebe dieser unsäglichen Gestalt – wie meine Leser wissen nenne ich ihn nur noch  UMAZ – verfolge ich mittlerweile schon seit vielen Jahren, mehr als einmal habe ich ein Dankgebet abgeschickt daß er wenigstens nicht Innenminister geworden ist. Seine Fähigkeiten hat er ja beim Eurofighterkauf hinlänglich unter Beweis gestellt: Man reduziert die Stückzahl und schraubt die technischen Anforderungen zuungunsten der tatsächlichen Einsatzfähigkeit herunter – perdauz, auf einmal ist ein sozialistisches Wahlversprechen  erfüllt. Freundschaft!

Jetzt ist dieser Ritter der traurigen Gestalt nicht nur Minister, sondern auch studierter Historiker und meint sich da wichtig machen zu können bzw. zu müssen. „Historiker“ ist der Mann aber meines Erachtens nicht, ich für meinen Teil habe zwar nur ganz bescheiden in Geschichte maturiert, ich weiß aber noch, daß sich Geschichte durch Verschweigen nicht rückgängig machen läßt. Alte Beamtenweisheit, „Jedes Schrift’l is a Gift’l“, was einmal niedergeschrieben wurde bleibt für die Ewigkeit.

Verfälscht man die Geschichtsschreibung lautet der Fachterminus „Revisionismus“, gerade ein „Historiker“ sollte das wissen. Was macht der UMAZ?  Der setzt den – seinem bisherigen Wirken würdigen – Meilenstein und  streicht einen gewissen „Josef Vallaster“ aus den Totenbüchern  der Krypta am Heldenplatz.

„Wen bitte?“ Ich kannte den Namen nicht, dürfte ein unbedeutendes Rädchen der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie gewesen sein, zweifelsohne ein festes Arschloch, aber auch schon seit 1943 tot. Nochmals: Tot. Totenbuch. Geschichte. Aus.

Was soll jetzt dieser blöde Aktionismus? Persönlich: Mein Vater war im WK II Kampfflieger in der Royal Air Force, mein Großvater mütterlicherseits war einer von Skorzeny’s wackeren Mannen. Man kann sich also vorstellen, daß ich „beide Seiten“ gehört habe, besser und eindrucksvoller als irgendein Wehrersatzdienst geleistet habender Burgenländer (Wobei ich an dieser Stelle nichts gegen die Burgenländer sagen möchte, ihr macht‘s einen hervorragenden Wein. Die Darabosse und Stoisitse g’halt’s euch aber bitte!) . Ich selbst aber bin Jahrgang 1975, mich interessiert das heute nicht, wirklich nicht! Das dumme Politikervolk soll sich lieber heftig anstrengen, daß wir zukünftig keine neuen Totenbücher brauchen werden, statt mit Macht irgendwelche Namen auszugraben die zu Recht seit Jahren keiner mehr ausgesprochen hat.

Himmel noch einmal!

 

15 Antworten zu “Revisionismus

  1. Pingback: Wochenrückblick 25/2012 | dagarser

  2. Der „UMAZ“, wie ihn Richard nennt, wäre ganz leicht zu verhindern gewesen, indem man seine(Österreich feindliche) Partei einfach NICHT gewählt hätte. Soviel zum „mündigen Wähler“, der noch immer gedankelos, einfältig und vergesslich ist. Daran wird auch die Zukunft nichts ändern, leider…

  3. Man hätte den „UMAZ“, wie ihn Richard nennt, eigentlich auf einfache Weise verhindern können, indem man seine(Österreich feindliche) Partei NICHT gewählt hätte. Soviel zum „mündigen Wähler“, der leider immer noch gedankenlos, gutgläubig und stark vergesslich ist…

  4. Anti Bundesheer

    Geh bitte, scheiß dich wegen dem blöden Bundesheer nicht so an.
    Wer geht den schon noch freiwillig dort hin?
    Nur Trotteln und „Patrioten“ die glauben das sie dort was für Österreich machen und dann total enttäuscht sind das sie nur deppate Systemerhalter sind oder dort kaputtgeschunden werden und das ganze für einen finanziellen Nasenrammel und einer Wehrdienstmedaillie (die kann sich der Staat Österreich in den Allerwertesten stecken)
    Wenn man daran denkt wieviel Geld man in der Privatwirtschaft für die Leistung die man beim Bundesheer erbringt bekommen würde dann wäre man nach dem Präsenzdienst ein gemachter Mann ohne finanzielle Sorgen und keiner der bei seinen Verwandten schnorren gehen muss damit es sich Benzin für´s Auto oder für anfallende Rechnungen ausgeht und man nicht in die Schuldenfalle rutscht.
    Und jetzt mal ehrlich….für was haben wir den eigentlich noch ein Heer?
    Der kalte Krieg ist vorbei, der eiserne Vorhang verschwunden und alle hocken gemeinsam in der EU.
    Da kann man sich beim besten willen nicht vorstellen das morgen der Ungar, Tscheche oder gar der berüchtigte Russe bei uns einfallen wird.
    Naja und Katastrophenschutz? Ach ne wenn ich mir ansehe was beim Heer für Wappler und grenzwertige Leute rumrennen (besonders bei den UO) dann sollten die bei sich selber mal Katastrophenschutz üben.
    Das können zivile Einrichtungen besser wie man zum Beispiel in Deutschland sehen kann wo das THW solche aufgaben übernimmt.

    Am besten wäre es wenn man das Bundesheer in der heutigen Form wirklich auflöst weil in dieser Form wie es jetzt besteht taugt es wirklich zu nichts und anstatt Präsenzdienst sollte man die jungen Leute lieber gleich in ruhe lassen und sie ihren Karriereweg gehen lassen ohne das ihnen die Wehrplicht ein Jahr ihrer Ausbildungszeit und finanzielle Resourcen stiehlt.
    Oder wenn es schon einen Staatsdienst die den Präsenzdienst geben muss dann sollte man die jungen Leute lieber gleich zum Zivildienst verprlichten wo sie bei der Rettung, Krankenhäuser oder Pflegeheimen arbeiten sollen, das ist sinnvoller, davon haben Menschen wenigsten irgendwas und beruflich tun sich für den einen oder anderen Chancen auf an die er nicht gedacht hätte.

    In diesem Sinne: Bundesheer? Nein Danke!

    • Danke für den „Input“, ich werde da jetzt nicht im Detail antworten, das ist mir einen eigenen Artikel wert, kommt in den nächsten Tagen.

      An der Wortwahl stoße ich mich nicht, für mich ist das hier ein virtueller „Stammtisch“ und es sind keine Worte gefallen die ich nicht schon gehört oder auch selbst gebraucht hätte. Sein muß es aber auch nicht, oder?

      • Es freut mich zu lesen das meine Meinung dich zum Schreiben inspiriert.
        Was die Wortwahl betrifft so mag sie vielleicht nicht immer dem guten Umgangston entsprechend sein aber eine Ehrenbeleidigung sehe ich nicht darin.
        Da hört man im normalen öffentlichen Umgang von seinen Mitmenschen oft schlimmeres.

  5. Gedankenkontrolle durch moralische Imperative:

    http://www.zeit.de/2012/24/DOS-Tugend/komplettansicht

  6. …..ach geh…wir haben doch echt kluge Politiker.
    Gestern fand ich an einer Haltestelle eine Ausgabe der selbsternannten besten Zeitung Österreichs – eben Österreich.
    Normalerweise greife ich so etwas nur mit der Beißzange an, aber die Schlagzeile stach mir dann doch ins Auge und ich hatte, zum Erstaunen der Umstehenden, einen Lachanfall.
    Das stand:
    Werner Faymann: Seine Visionen für Europa!
    Sollte ich seinen leicht tangentialen Blick, bisher nicht richtig gedeutet haben?

    • Ja, hat mich auch sehr amüsiert. Ein bißchen mache ich mir jetzt aber Sorgen um den Faymann: Hat nicht ein früherer, golfspielender sozialistischer Bundeskanzler gesagt wer Visionen hat solle zum Arzt gehen?

  7. »Verfälscht man die Geschichtsschreibung lautet der Fachterminus „Revisionismus“, gerade ein „Historiker“ sollte das wissen.«

    Als ein 1953 Geborener bin ich am Geschehen noch etwas näher dran als daGarser. Noch dazu war mein Stiefvater als Offizier bei einer der berühmtesten Partisanenjäger-Einheiten in Rußland. Mein leiblicher Vater hatte an der Seite der Wehrmacht gegen den roten Terror im Kaukasus gekämpft. Und er ist von Stalinisten in Wien erschlagen worden. Daß ich dem gutmenschlichen Revisionismus daher abhold bin, wird niemanden verwundern, wenn er ein wenig denkt. Und durch Verwandte, die auf verschiedenen Seiten gekämpft haben, habe ich auch die verschiedenen Seiten gehört. Aber: wir schreiben 2012. Vielleicht können wir das Ruder noch herumreißen und eine EUdSSR verhindern. Die Gegenseite sieht nicht besser aus. Vielleicht kann die auch zurückgedrängt werden. Der UMAZ ist kein Historiker sondern ein roter, ach so gutmenschlicher Apparatschik. Stalin hätte seine Freude an ihm gehabt, betreibt doch dieser unsägliche UMAZ nichts anderes als Agitprop. Er ist das berüchtigte Rädchen in der Maschinerie. Zum Glück wird er früher oder später der Damnatio Memoriae anheim fallen. Das kommende Chaos wird nämlich unbarmherzig aussieben. Ob dieses morgen kommt oder in dreien Jahren – das ist ungewiß. Kommen wird es. Der Freie Bürger sieht die Zeichen der Zeit, bereitet sich vor und baut nach den Chaos die Heimat wieder auf. So war es immer und so wird es immer sein.

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