Eine Tragödie/Teil 2

Nach dem fürchterlichen Massaker an einer amerikanischen Grundschule am Freitag (s. Eine Tragödie) beginnen sich die ersten Schleier zu lichten, es werden immer mehr Details bekannt.

Alle folgenden Informationen sind einem Bericht auf CNN.com entnommen, natürlich ist da auch nicht gesichert daß alles stimmt, einige Dinge dürften aber als gesichert gelten:

  • Täter war der 20jährige Adam Lanza, er ermordete zunächst seine Mutter, dann 26 Leute an der Schule, schließlich hat er sich selbst gerichtet. (Law enforcement officials have identified the gunman as 20-year-old Adam Lanza. He apparently took his own life, after taking that of his mother and the 26 people at the school.)
  • Erstes Opfer war wie gesagt die Mutter des Mörders, Lanza hat sie wohl getötet um an ihre Waffen zu kommen, anschließend fuhr er mit schwarzer Tarnkleidung und einer Schutzweste bekleidet zur Schule um das Massaker anzurichten. (Investigators believe Lanza killed his mother and then took her guns and made his way to the elementary school wearing black fatigues and a military vest, according to a law enforcement official.)
  • Bei den Waffen handelte es sich um zwei Pistolen und ein halbautomatisches Gewehr, alle aus dem Besitz der ermordeten Mutter. (Lanza was found dead next to three guns, a semi-automatic .223-caliber Bushmaster rifle and two pistols made by Glock and Sig Sauer, a law enforcement source told CNN. All belonged to his mother.)
  • Entgegen ersten Meldungen dürfte das halbautomatische Gewehr sehr wohl zum Einsatz gekommen sein, bei sieben bisher durchgeführten Autopsien wurde es als Tatwaffe identifiziert. (Carver (Pathologe, Anm.), who performed autopsies on seven of the victims, said the wounds he knew about were caused by a „long weapon.“ Asked by a reporter whether the rifle was the primary weapon, he responded, „Yes.“)
  • Die getöteten Kinder waren alle 6 bzw. 7 Jahre alt, 12 Mädchen und 8 Buben; das ermordete Schulpersonal war zwischen 27 und 56 Jahre alt. (Twelve girls and eight boys were killed, all either 6 or 7 years old. The adults ranged in ages from 27 to 56, and included the school’s principal, psychologist and at least two teachers.)

Soweit die vorerst (zumindest scheinbar) gesicherten Fakten, die Untersuchungen sind natürlich noch in vollem Gange. Unklar ist beispielsweise ob an dem Gerücht etwas dran ist daß der Täter unter einer psychischen Störung gelitten hat (obwohl das ja ziemlich offensichtlich ist), interessant wäre allerdings ob auch Psychopharmaka eine Rolle gespielt haben.

Was feststeht ist allerdings, daß Lanza die verwendeten Waffen nicht legal besessen hat. Er mußte seine Mutter ermorden um an die Waffen zu gelangen, als 20jährigem wäre ihm der legale Erwerb bei den strengen Waffengesetzen in Conneticut gar nicht möglich gewesen.

Deshalb laufen natürlich auch die schon aufkommenden Rufe nach einer Verschärfung des Waffengesetzes ins Leere: Jemand der seine Mutter ermordet um an ihre Waffen zu gelangen wird sich mit dem Waffengesetz nicht lange aufhalten.

Neben der oben erwähnten Frage nach den Psychpharmaka stellt sich aber auch die Frage nach der Rolle bzw. Verantwortung der Medien. Die schwarze Kleidung des Täters paßt komplett in das „übliche Schema“ der vielfach fälschlich als „Amoklauf“ bezeichneten Schulmassaker, das kann kein Zufall sein. Zu fast jedem Jahrestag eines solchen Attentats, bei jedem weiteren solchen „Vorfall“ werden geradezu genüßlich die Details früherer Massaker aufgerollt, ich weiß nicht wie oft ich gestern im TV allein das Foto der zwei Bürscherln aus Columbine gesehen habe – natürlich in ihren schwarzen Mänteln. Was sagt das einem labilen, verhaltensgestörten Jugendlichen? Ganz einfach: Willst du für immer „unsterblich“ sein weißt du was du zu tun hast! Inwieweit die Medien mit ihrer Berichterstattung also Anteil an dergleichen Tragödien haben mag ein jeder für sich selbst beantworten.

Ebenso erscheint es unvorstellbar daß eine solche Tat ohne irgendwelche Vorzeichen von sich gegangen ist. Wer 6jährige Kinder tötet kann auch vorher nicht normal gewesen sein, da muß es einfach Anzeichen gegeben haben: Sei es in der früheren Schule des Mörders, in der Familie, in seinem gesellschaftlichen Umfeld. Da müssen viele Leute weggeschaut haben. Oder gar nicht. Also darf man die Gesellschaft auch nicht taxfrei aus der Verantwortung entlassen.

Das größte Problem bei Schulmassakern ist aber die Auswahl des Ziels, der Opfer. Es ist letztlich unerheblich wieso ein solches Attentat verübt wird, ebenso unerheblich woher die verwendeten Waffen kommen – wenn es soweit ist zählt erst einmal das „hier und jetzt“, die Frage „Wie kann ich so einen Anschlag überleben?“ Und das ist bei den üblichen Zielen schwer, denn feige Attentäter suchen sich für ihre Taten natürlich bevorzugt „gun-free-zones“ aus, Orte also wo sie mit keiner Gegenwehr rechnen müssen und zumindest bis zum Eintreffen der Polizei ungestört morden können. Und Schulen sind nun einmal solche waffenfreien Bereiche, das macht sie zu solch beliebten Angriffszielen.

Wäre an dieser Schule jemand vom Lehrpersonal bewaffnet gewesen hätte zumindest die Möglichkeit bestanden den Attentäter beizeiten auszuschalten, wenigstens sich wehren und die Kinder verteidigen hätten die Leute können. So aber konnten sie gar nichts tun, höchstens hoffen und beten. Und Gebete sind nicht besonders wirkungsvoll wenn der Teufel schon einmal im Haus ist.

Daß es auch anders geht zeigt der US-Bundesstaat Michigan, just am Freitag wurde ein Gesetz verabschiedet wonach „concealed carry“, also das verdeckte Führen von Waffen, nunmehr etwa auch an Schulen erlaubt werden soll:

The Michigan Legislature has enacted a bill allowing people who undergo extra training to carry concealed weapons in places such as schools and churches where they previously were off-limits. (Der Gesetzgeber von Michigan hat ein Gesetz erlassen wonach Personen, die ein besonderes Training absolvieren verdeckte Waffen an Orten führen dürfen wo dies bisher verboten war, etwa in Schulen oder Kirchen.)

(…)

Under the bill, people who concealed carry in gun-free zones would have to get enhanced training beyond basic requirements and spend additional time at the gun range. „Open carry“ in those areas would be prohibited. (Laut dem Gesetzesentwurf müssen Leute, die in „gun-free-zones“ verdeckte Waffen führen wollen ein gesteigertes Training absolvieren und mehr Zeit am Schießplatz verbringen. Offenes Führen von Waffen bliebe verboten) (Quelle: myFOXdetroit.com)

Das ist gut und vernünftig. Es wird niemand dazu gezwungen eine Waffe zu führen, wer das will darf das aber zu seinem Schutz und dem seiner Schutzbefohlenen tun, sofern er eben diese vernünftigen Auflagen erfüllt. Wird das etwas bringen? Natürlich ist das keine Garantie daß so ein Attentat nicht auch in Michigan passieren könnte, auch nicht daß es anders ausginge. Aber wenigstens haben die Leute jetzt die Möglichkeit sich wehren zu können, auch den Abschreckungseffekt sollte man nicht vernachlässigen.

Fazit: Gegen elternmordende Attentäter helfen keine strengeren Waffengesetze, das ist Unfug. Und es gibt keine gefährlicheren Orte als „gun-free-zones“.

84 Antworten zu “Eine Tragödie/Teil 2

  1. Pingback: Wochenrückblick 51-52/2012 | dagarser

  2. alles was mir dazu einfallen könnte, hat schon ein anderer geäußert:

    „300 Millionen Schusswaffen soll es in den USA in privater Hand (natürlich sind es mehr, denn viele haben nicht nur eine Waffe) geben –
    bei der Errichtung einer angedachten Diktatur ein enormes Hindernis.
    Deshalb werden spätestens seit 1999 so genannte »Amokläufe« an Schulen veranstaltet, um den Tod von Kindern als emotionalen Treibsatz für eine globale Anti-Waffenkampagne zu nutzen.
    Für die Täterschaft der Beschuldigten gibt es in der Regel keine Beweise. Jüngstes Beispiel: Der Amoklauf eines 22-Jährigen an der Grundschule von Newtown, Connecticut, mit 28 Toten.“

  3. Ich kenne Kollegen, die Amokerfahrung haben – bestürzend. Und belastend, nicht nur für Angehörige und Betroffene, sondern auch für Einschreiter, egal ob Rettung oder Polizei.

    Das Argument, dass Waffen in der Schule etwas geändert hätten oder gar den Amoklauf verhindert hätten, ist ausgemachter Schwachsinn. Ein Amokläufer plant seine Tat, plant seinen Tod mitein und ist bis zum Beginn der Tat nicht als solcher erkennbar. Die „Erfahrung“ (dieser und andere Amokläufe) zeigt, dass ein Großteil der Opfer in der Anfangsphase der Tat getötet werden – absolut ohne Vorwarnung. Da gibt es nichts, das getan werden kann: Da steht jemand mit einer Waffe und schießt auf wehrlose, überraschte Leute. Selbst ausgebildete, ausgerüstete Spezialisten, die aus irgendeinem Grund anwesend sein sollten, wären machtlos, etwas zu verhindern.
    Dieses dumme Argument (das bei jedem Amoklauf wieder auftaucht) ist meiner Meinung nach das Ergebnis von Hollywoodbildung, Selbstübeschätzung und einer absoluten Ahnungslosigkeit betreffend der Umstände einer solchen Tat.

    Aja, Legalwaffenbesitzer begehen keine Straftaten – zwei angeschossene Kollegen, ein toter Polizeihund, die Schüsse auf 3 Feuerwehrleute, „Verwechslungen“ von Jägern usw. widersprechen dieser Theorie.

  4. Ein strengeres Waffenrecht hätte die Tat nicht verhindern können. Das weiß jeder denkende Mensch. Zumal dieser Unmensch 14 Tage vor dem Schulmassaker beim Kauf einer Waffe abgewiesen wurde (gerade im Radio gehört). Aus rechtlichen Gründen. Welchen Mehrwert soll also eine Änderung des Waffengesetzes haben? Es hat funktioniert. Selbst bei diesen „amerikanischen“ Verhältnissen.

    Mein Beileid gilt den Betroffenen dieser unfassbaren Tragödie.

    • Diese Tat nicht. Was allerdings eine Hausfrau mit einem Halbautomaten zuhause macht darf man durchaus hinterfragen. Und es gab auch andere Amokläufe – Littleton etwa, wo sich die Täter völlig legal ihre Waffen besorgen konnten. Und nein, dem durchschnittlichen Schüler fällt es schon schwer, sich einfach so „illegal“ Waffen zu besorgen.

      • Äh – nope! Die beiden Täter in Littleton waren beide minderjährig und hätten legal keine Waffen haben dürfen. Und ja – es ist für determinierte Menschen durchaus nicht schwer, sich Waffen zu besorgen. Vor allem in den USA. Auf Waffenbörsen war es zu der Zeit noch einfach sich ohne die Personenüberprüfung eine Waffe zu kaufen. Das wurde erst danach geändert.

        Was den Halbautomaten angeht … ich kenne eine Frau, die so was hat. Sie betreibt damit Sportschießen. Aber nur in Deutschland (und einigen anderen Ländern) gibt es so was wie eine „behördlich Genehmigung“ durch Bedürfnis. In anderen Ländern braucht es so eine bescheuerte Regelung halt nicht.

      • Was eine Hausfrau mit einer Waffe macht, ist – soferne wir in einer Demokratie leben – ihre Sache.

        • Ich hatte recht lange 2 Molot Vepr 12 zu Hause, die ich verkauft habe, da ich sie in Österreich nicht einführen darf. Habe aber immer noch eine Merkel SR1 und eine Remington 597. Beides Halbautomaten.
          Warum ?
          Weil ich es darf und es mir gefällt.
          Deswegen renn ich aber doch nicht umher und schieße Leute über den Haufen.

  5. Es gibt zwei Theorien warum Dinge geschehen. Eine ist die Conspirancy Theorie und die andere die Fuck Up Theorie. Ein langes, ereignisreiches und manchmal gefährliches Leben hat mich zu einem glühenden Anhäger der zweiten gemacht.

    Aber zu den Fuckups gehört IMHO auch, daß die Namen gewisser pathologischer Persönlichkeiten, sei es dieses Kindermordende Subjekt, die Mutanten von Columbine oder die schlechte norwegische Entschuldigung für ein menschliches Wesen, namentlich genannt, ihre Bilder gezeigt und ihnen so ein perverser Ruhm zu Teil wird.

    • NUr der Neugierde halber, wie alt bist du denn und welches ereignisreiche und manchmal gefährliche Leben hast du denn geführt?

    • >>….namentlich genannt, ihre Bilder gezeigt und ihnen so ein perverser Ruhm zu Teil wird.<<

      Das ist meiner Meinung nach gerade das größte Problem.
      Als ich gestern Abend N-TV und N24 geschaut habe um mehr zu dieser Gewalttat zu erfahren war ich ziemlich überrascht als in der unten laufenden Newstickerleiste so Sachen standen wie "Papst trauert um die Opfer" oder " Bundeskanzlerin Merkel drückt ihr bedauern und Beileid aus"
      Was denkt sich dann ein frustrierter Jugendlicher oder junger Erwachsener mit schweren Ego und Selbstwertproblemen wenn er als kleiner nichtiger Wurm plötzlich durch solche Taten weltweit "berühmt" werden kann und sogar die Mächtigen der Welt davon Kenntnis nehmen ?
      Bei manchen Reportagen war mir dann auch der journalistische Voyeurismus ein wenig zu viel des Guten.
      Bilder des Täters, weinende Eltern, und immer mehr Details über das Umfeld und die Lebensweise des Täter.
      Da frag ich mich echt ob man bald auch darüber berichtet welche Größe die Unterhose des Attentäters hatte oder welches Klopapier er benutzt hat.

      • Da hat die Nachtbombe recht, man nennt das den Werther-Effekt.

        Die Medien bereiten das Feld für den nächsten Attentäter indem sie posthum zu zweifelhaften Ruhm kommen lassen.Ich glaube sie sind sich dessen sogar bewußt aber der schnelle Erfolg die Schlagzeilen zu beherrschen zwecks Auflagensteigerung oder Werbequoten ist wichtiger.

        Eigentlich ist da auch ein wenig die Polizei schuld wenn zuviele Einzelheiten über die Tat bekannt gegeben werden.Keine Namen, keine Hintergründe bekannt geben, dann laufen auch die Medien ins Leere.

        Als Begründung kann die Polizei ermittlungstaktische Gründe anführen.
        Keine Infos nach außen außer die Zahl der Opfer,Uhrzeit und Tatwaffe. keine Namen ( auch nicht der Opfer)keinen Mörder .. ergibt kein Denkmal.
        Den Täter kann man irgendwann in paar Monaten bekannt geben wenn das Interesse nachgelassen hat.
        Wenn ich daran denke wie sich Breivik medial präsentieren durfte mit seinem Phamplet, absolut falsch gelaufen.

        Es gab mal im Krieg in einer Armee, weiß aber nicht welche die Anweisung das exekutierte Spione und Kriegsverbrecher ohne Begräbnis und Grabstein irgendwo anonym verscharrt werden damit sie nicht nachträglich als Helden mißbraucht werden.

        • Gestern Abend im ZDF sah man mal wieder was das typisch für gewisse Medien war.
          Da sprach ein Kriminalpsychologe mit einem der Nachrichtensprecher über dieses Attentat und der Sprecher wollte gleich über Waffenverbote und Waffengesetze sprechen als der Kriminalpsychologe meinte das dies nur geringfügig dazu beitragen würde solche Taten zu verhindern und das die Medien nicht so übertrieben über solche Vorfälle berichten sollten wegen der Nachahmungsgefahr.

          Da war das Gespräch mit wenigen Worten des TV-Sprechers gleich beendet worden und man hat das Thema gewechselt.

          Tja in manchen kreisen verträgt man anscheinend keine Kritik. 😉

          Ich glaube um diesen TV Beitrag müsste es sich handeln: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1797980/Nach-Amoklauf-Details-werden-bekannt?bc=nrt;nra

  6. »…das Muster dieser Taten, immer Schulen, immer ehemalige Schüler, immer gestörte Typen, so, als ob die jemand aussucht und losschickt – so im Jahrestakt…..«

    Ich denke zwar nicht das da irgend eine Verschwörung dahinter steckt aber es stimmt schon wenn man sagt das es sich bei Schoolshootings fast immer um den selben Typ von Menschen handelt der sowas anrichtet.
    Diese Leute sind fast immer intelligente Außenseiter die auf andere total introvertiert und ein wenig schrullig wirken, immer zurückhaltend und als „nett“ beschrieben werden aber weder Freunde oder eine Freundin haben.
    Es wäre interessant zu wissen wie die Lebensgeschichte dieses Täters ausgesehen hat.
    Ich traue mich wetten das es sich um ähnliche Lebensumstände handeln wird wie man sie auch bei all den anderen Schulattentätern vorgefunden hat.
    Halbwegs intakte Mittelschichtfamilien, wohnen in einem netten beschaulichen Ort, kommen relativ leicht an Waffen und können damit gut umgehen…usw.
    Ich denke das man an solchen Merkmalen sehr wohl feststellen kann wo bei gewissen Personen ein erhöhtes Risiko besteht.
    Fragt sich aber nur was man mit solchen Leuten machen soll solange er niemanden etwas getan hat weil introvertiert, schrullig und irgendwie „anders“ sein ja (Gott sei Dank) noch kein Grund sind jemanden in die Klapsmühle zu werfen.

  7. Michigan machts vor! Natürlich, wie schon vom Garser geschrieben, ist es keine Garantie dafür, das nichts mehr passieren wird, aber meines Erachtens ist genau DAS der richtige Schritt in Richtung Schutz oder besser gesagt man gibt den Menschen von vornherein eine reelle Chance so etwas zu überleben! Denn, wieso sich Täter immer wieder „gun free zones“ aussuchen, sollte man keinen rational denkenden Menschen erklären müssen…..

    • Manchmal wundere ich mich wirklich, ob hier schon jemals jemand Menschen in Panik gesehen hat. Oder warum angenommen wird, eine Waffe würde jedem Menschen automatisch die Fähigkeit verleihen, sich zu wehren. Oder vor Gewalt zu schützen. Es ist ein wenig so wie mit Autos… eines zu haben, eines zu benutzen, mit einem umgehen zu können bedeutet noch lange nicht, wirklich gut fahren zu können. Natürlich glaubt einem das kein Autofahrer, niemand hört gerne, dass er nicht wirklich so gut ist, wie er selbst von sich glaubt. Und für den größten Teil spielt es auch ein leben lang keine Rolle, da sie nie in eine Situation kommen, in der sie wirklich gut fahren können müssen. Was sie nicht daran hindert, absolut davon überzeugt zu sein, es zu können – und das so viele Leuten wie möglich auch klar zu machen versuchen. Cest la vie 🙂

      • Felix, es geht nicht um die Fähigkeit sich zu wehren, es geht um die Möglichkeit sich zu wehren. Kein Mensch kann vorhersehen wie er sich verhalten würde in solch einer Situation, das ist ganz normal! Und ob man fähig ist zu handeln entscheidet sich just in diesem Monent. ….und ich für meine Zwecke möchte das NIE erleben, doch Zitat: „…sollte ich eine unheimlich Begegnung haben, stehe ich ungern nackt da….“ Ich weis, es ist weit hergeholt, ebenso der Vergleich mit den Autos……

        Und ich muss sagen, viele Autofahrer gerieten schon in Situationen (meißt durch andere Verkehrsteilnehmer), in denen sie ihr können unter Beweis stellen MUSSTEN um nicht selbst in einen schweren Unfall verwickelt zu werden…..

      • Na und? Soll man deswegen keine Waffe haben, nur weil nicht jeder die Fähigkeit hat, sich damit zu schützen? Wer will und wer kann, der soll, wer nicht will, der muß nicht. Ein Gedanke, der nicht jedem gefällt, aber das ist eben der Unterschied zwischen Freíheit und Unfreiheit.

      • Frank hat es schon teilweise richtig beschrieben, es geht erst mal um die Möglichkeit sich zu wehren.

        Selbst wenn man kein guter Schütze ist oder einen Feuerkampf nicht mental verkraftet so würde es schon genügen ein paar mal in die Luft oder grob in Richtung Täter zu schießen.
        Der Täter weiß nicht mit wen er konfrontiert wird,er wird also in seinem Vorhaben gestört und muss den neuen Gegner beachten, also selbst erst mal in Deckung gehen und von den Opfern ablassen. Damit hat man u.U. schon sehr viel erreicht und gewinnt kostbare Zeit bis die Polizei eintrifft.
        Deshalb halte ich auch eine Deponierung einer Waffe für die Lehrkräfte nicht ganz für nutzlos.

        Es ist schon klar dass da vielen Menschen die Beine und Hände zittern, manche in Schockstarre verfallen , aber schon einer der ein wenig ausgebildet oder kaltblütig genug ist kann die ganze Situation schon anders gestalten und selbst die Initiative erlangen.

  8. …..ich möchte ja nicht „gescheit“ erscheinen, aber genau das alles habe ich gestern in meinen Kommentaren gesagt – nur die Bestätigung für Psycho-Drogen, wie ich diese „Medikamente“ nenne, steht noch aus – kommt aber noch….
    Was unsere Schreiberlinge und Obergscheiten dazu zu sagen haben, wissen wir ja ohnehin schon im Voraus, nur die Antwort, wer denn nun zum Schutz des Einzelnen bei Bedarf da und vor Ort ist, kann keiner geben….
    Wenn dieses Szenario stimmt – mit dem Mord an der eigenen Mutter, dann wäre ein frühzeitiges Entsorgen wohl das Beste gewesen…..
    Auffällig ist – und jetzt kommt der Verschwörungstheoretiker bei mir raus, das Muster dieser Taten, immer Schulen, immer ehemalige Schüler, immer gestörte Typen, so, als ob die jemand aussucht und losschickt – so im Jahrestakt…..

    • »…das Muster dieser Taten, immer Schulen, immer ehemalige Schüler, immer gestörte Typen, so, als ob die jemand aussucht und losschickt – so im Jahrestakt…..«

      Warum wundert mich das nicht im Geringsten? Warum halte ich das nicht für »Verschwörungstheorie? Eben…

    • …..ich möchte ja nicht “gescheit” erscheinen, aber genau das alles habe ich gestern in meinen Kommentaren gesagt

      Wieso denn nicht? Ich freue mich über gescheite Leser!
      Und wenn ich hier gescheite Dinge in den Kommentaren finde übernehme ich die auch ganz schamlos, egal ob ich das sonst auch geschrieben hätte oder nicht.

      • ….das ist lobenswert – so halte ich es auch mit Deinen Kommentaren – ich verbreite sie schamlos weiter…..ich konnte heute nicht anders, aber heute mußte ich einen Leserbrief an die Krone schicken, dem Ernst Trost – bei dem fällt mir die bekannte Assoziation mit „Trost“ ein….na ja!
        Er verbreiterte sich mit einem Artikel über amerikanische Rechte des Waffenbesitzes….etwas aufklärend, kann man positiv anmerken, aber seine
        Schlußfolgerung war eben jene eines Schreiberlings, der eben Diener seines Herren ist….ob die das auch bringen???

        • aber heute mußte ich einen Leserbrief an die Krone schicken, dem Ernst Trost – bei dem fällt mir die bekannte Assoziation mit “Trost” ein….na ja!

          Der Seinitz auf der nächsten Seite war aber auch nicht besser…

    • Es gibt ja bei einigen der sogenannten „Amokläufe“ gewisse Spekulationen, die gerne als Verschwörungstheorien abgetan werden, insbeondere bei denen die dann tatsächlich zu schärferen Waffengesetzten führen wie der in Tasmanien oder der in Dunblane. Und ganz von der Hand zu weisen sind diese Spekulationen nicht, da ist einiges sehr merkwürdig.

    • Es sind Medikamente. Wenn man nichts davon versteht… eh schon wissen. Und vielleicht die zuständigen Behörden mal alles klären lassen, bevor man den eigenen Senf dazu abgibt.

      • Die zuständigen Behörden klären nichts. In Winnenden hat man die Opfer nicht einmal obzuziert, die Tatwaffe(n) konnte(n) daher nicht zweifelsfrei zugeordnet werden. Die Behörden haben gerade da mehr vertuscht als geklärt. Auch sind Nachforschungen betreffend einen zweiten Täter unterblieben.

  9. Das Schlimme ist das es den Initiatoren eines wie auch immer gearteten Verbots von Schusswaffen in privater Hand nicht darum geht solche Taten wie in Connecticut und anderswo zu verhindern. Hier geht es darum den Bürgern den Zugang zu Schusswaffen zu erschweren bzw. unmöglich zu machen.
    Solange wir uns nicht die selben Medialen Möglichkeiten schaffen wie die Antigunner, solange werden wir mit unseren Argumenten nicht wirklich weiterkommen. Die breite Masse wird in einer Form manipuliert das es mir einen Schauder den Rücken runter treibt.
    Dies heißt natürlich nicht das wir den Kopf in den Sand stecken sollen! Machen wir ja auch nicht. Siehe z.B. diesen Blog!
    Ich habe allerdings noch keine Diskussion mit einem Antigunner führen können der rationalen Argumenten zugänglich war. Diese Leute sind mit einer Angst behaftet die durch die Berichterstattung immer mehr gefüttert wird. Und diese Berichterstattung ist alles andere als unabhängig.
    Hier in Deutschland ist z.B. die FTD vom Markt verschwunden. Das Handelsblatt hat die Abodatei aufgekauft und ein Bekannter von mir der eine leitende Funktion im HB inne hat sagte: „Nun bekommen die Chefredakteure noch mehr Macht! Nachdem nun ca. 400 Journalisten mehr auf der Straße sitzen können die Chefs sich die Leute aussuchen. Wer nicht schreibt was er soll, fliegt raus!“
    Und die Zeitungen schreiben das was der Geldgeber möchte!

    • Glücklicherweise fordern die Menschen die Waffenverbote nur aus Angst und nicht aus Überzeugung. Ich glaube, dass die Waffengegner schon nach ein oder zwei Terroranschlägen klein beigeben werden. Und warum sollte unter Millionen Waffenbesitzern niemand skrupellos genug sein, diese Schwachstelle ausnutzen? Daher bin ich zuversichtlich, dass der private Besitz von Schusswaffen auch in Zukunft erlaubt sein wird.

    • Das Problem von vielen Leuten ist, dass sie auf Biegen und Brechen Schusswaffen als Heilsbringer ansehen und Argumente vorbringen, die sich einfach GROßARTIG anhören – leider jedoch nichts mit der realen Welt zu tun haben. Viel Pathos, viel Theorie, viele Dinge, die als gegeben angesehen werden und die Unfähigkeit, über den eigenen, konstruierten Tellerrand hinauszusehen.

  10. Dr. Reiner Schwarz

    Es gibt da ein Land, dass im Zentrum des Terrorismus steht: Israel.
    Warum passiert dort nicht täglich so ein Attentat?
    Vielleicht sollte man dort mal fragen, wie solche Attentate zu verhindern sind.

    • Die Antwort würde den »Gutmenschen« aber überhaupt nicht gefallen…

    • 7.928.500 Bürger, auf jeden entfällt mindestens eine Waffe – bedeutet 8 Millionen Bürger unter Waffe und ich glaube, genau vor so etwas fürchten sich unsere Politiker, sie fürchten sich vor einer Bevölkerung die selbst der Wolf(damit selbstbestimmt) und nicht das Schaf ist.

      • Wenn man bedenkt, dass sich sämtliche Politiker aus der Bevölkerung rekrutieren, eine etwas dumme Ansicht. Paranoide sogar, würde ich meinen. Und seltsam. Also so ganz allgemein – in welcher Welt lebst du? Ganz normal bist du jedenfalls nicht.

        • Ach lass mal, wir sind alle nicht normal.Jeder hat seine Macke aber solange die harmlos sind gehts doch.

        • „sämtliche Politiker rekrutieren sich aus der Bevölkerung“, sag das bitte mal zu Kim Jong.

        • Ab dem Moment wo Politiker ein Amt erlangen, also beginnen von dem Geld zu leben, welches sie produktiv tätigen Menschen unter Gewaltandrohung nehmen, sind sie nichtmehr Teil der Opfer (also der Bevölkerung) sondern sie sind Täter. Sie haben ab dem Moment natürlich Angst davor, dass sich Opfer wehren könnten und ihre Einkommens- und Machtquelle infragestellen könnten. Da kannst du noch so mit beleidigenden Adjektiven um dich werfen, an der Tatsachen änderst du damit nichts.

    • Meine Vermutung wäre, dass es etwas mit den Militärkontrollen bei allen öffentlichen Einrichtungen zu tun hat.

      • Teilweise richtig aber auch die israelische Bevölkerung ist wehrhafter bewaffnet als die hierzulande – zwangsläufig. Obwohl gegen Bombengürtel oder mit Sprengstoff beladene PKWs kein Kaliber der Welt was hilft wenn man überrascht wird.
        Ich stelle mitr das aber auch nicht besonders toll vor immer in Alarmbereitschaft und dem Gedanken an einem Anschlag im Cafe oder Kino zu sitzen und dieser latenten Gefahr ausgesetzt zu sein.
        Die sollten sich tatsächlich mal eine Waffel machen wie sie echten Frieden bekommen anstatt bewaffnet herumzulaufen um doch nie sicher zu sein..

      • Nein, hat damit zu tun, daß auch Lehrer und ältere Schüler bewaffnet sind.

  11. Als gesichert dürfte auch gelt, daß er sich mit Gewalt Zugang zur Schule verschafft hat, die Außentüren wurden seit Oktober aufgrund einer neuen Vorschrift, nach Schulbeginn versperrt. Dieses gun free zone „Heilmittel“ dürfte somit auch vom Tisch sein.

    • Sehe ich nicht so. Dieser eine kam durch,ein anderer könnte daran scheitern. Weil etwas nicht funktioniert hat heißt das nicht dass es immer wirkungslos bleibt. Man sollte aber auch daraus lernen.

      • Soll man Schulen in Festungen verwandeln? Der psychologische Effekt dieser „Bildungsgefängnisse“ auf Schüler könnte sich durchaus negativ auswirken. Ich habe schon einige derart „gesicherte“ US-Schulen gesehen. Sicherheitszäune, Stacheldraht, Sicherheitsschleusen, bewaffnetes Wachpersonal. So etwas gibt’s in manchen großen Städten – vor allem in Stadtteilen wo die Gangs das sagen haben und viel Gewalt regiert.

        Wenn einfach nur bekannt gemacht wird, daß es sich um eine „wehrhafte Schule“ handelt, in der es ein paar Personen mit Waffen gibt und die Fähigkeit sie zu benutzen, könnte das als Abschreckung für Massenmörder taugen. Denn die legen es ja auf hohe Opferzahlen an.

        http://www.davekopel.com/2a/othwr/principal&gun.htm

        Komischerweise hat an an keinem der 200 Colleges, in denen Lehrern und Studenten das Waffentragen erlaubt ist, jemals ein School-Shooting stattgefunden. Komischerweise werden auf dem Campusgelände und im Umfeld solcher Unis/Colleges so gut wie keine Verbrechen verübt. Die Kriminalitätsrate ist extrem niedrig. Komischerweise gibt es in diesen Institutionen weit seltener die traditionellen „Studentenbesäufnisse“, dafür aber höflichere und wesentlich diszipliniertere Studenten, als an manch anderen Colleges und Unis.
        http://concealedcampus.org/

  12. »es gibt keine gefährlicheren Orte als “gun-free-zones”.«
    Gefährlicher nicht – aber genauso gefährlich: Orte, an denen das US-Militär die »Demokratie« bringt. Etwa Pakistan, Afghanistan. Wo waren denn die Tränen von Obama, als das US Militär ganze unschuldige Familien in Afghanistan und Pakistan ausrottete (via Drohnen)?

    In der sogenannten »Freien Welt« gibt es allerdings wirklich keine gefährlicheren Orte als die »gun-free-zones«. Diese »gun-free-zones« gehören seltsamer Weise immer zu Demokraturen. Freiheit war in den USA ein Mal. Vor etwa 180 Jahren.

    Buchtip: »Invisible Resistance to Tyranny«. Ist zwar sehr US-amerikanisch gefärbt und in manchen Passagen etwas irreführend. Aber die Grundtatsachen stimmen.

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