Wochenrückblick 32-34/2014

Ein bißchen Ruhe muß auch einmal sein, deshalb war hier in den vergangenen Wochen  auch ein wenig „Funkstille“. Ich war nicht weg, habe (glaube ich) auch nichts versäumt – aber es tut auch einmal ganz gut, nicht zu allem und jedem seinen Senf dazuzugeben. Sollte aber jemand gehofft haben, daß diese Ruhe von Dauer sein würde – naja, der wird lernen müssen, mit Enttäuschungen zu leben!

Seit dem letzten Wochenrückblick habe ich hier einen Leserbrief ans „WEIDWERK“ veröffentlicht, eine recht dumme Frage eines amerikanischen Reporters thematisiert, das ORF-„Sommergespräch“ mit der Klubobfrau des „Team Stronach“ kommentiert und schließlich über den richtigen Umgang mit Terroristen geschrieben:

  • Niemand bezweifelt, daß eine große Zahl der in Österreich legal in Umlauf befindlichen Schußwaffen im Besitz von Jägern steht. Das ist ganz logisch und natürlich, schließlich sind Waffen das Handwerkszeug der Jäger und die gesetzlich vorgeschriebene flächendeckende Bejagung ist ohne Waffen auch gar nicht möglich. In Österreich gibt es rund 130.000 Jäger, das Zentrale Waffenregister (ZWR) weist mit Stichtag 1. Juli 2014 rund 240.000 registrierte Waffenbesitzer auf. Bei aller Wertschätzung für die Jäger (ich bin selbst einer) ist es aber dennoch äußerst unwahrscheinlich und widerspricht jeder Lebenserfahrung, daß die Mehrzahl der Waffenbesitzer in Österreich sich aus den Reihen der Jägerschaft rekrutiert – das stimmt einfach nicht! Eine abschließende Beurteilung über die Einführung des ZWR ist also nur dann sinnvoll, wenn man wirklich alle Waffenbesitzer und deren „Meldemoral“ mit einbezieht – dann aber muß man zu dem Schluß gelangen, daß bei weitem nicht alle legalen Waffenbesitzer (aus welchen Gründen auch immer) ihrer Registrierungspflicht nachgekommen sind. Das hat nichts mit „Schlechtreden“ zu tun, sondern mit Realitätssinn. Wenn nun im Editorial der größten österreichischen Jagdzeitung davon geschrieben wird, daß das ZWR grundlos „schlechtgeschrieben“ würde und die Registrierung ohnehin ganz toll sei, dann bin ich damit nicht wirklich einverstanden. Entsprechend habe ich am 2. August einen Leserbrief ans „WEIDWERK“ geschrieben – kommende Woche erscheint die nächste Ausgabe, ich bin gespannt, ob er berücksichtigt wurde!
  • Ein Reporter findet ein paar Ohrstöpsel, schön knallig orange gehalten, und kommt – fast möchte man sagen: logischerweise – zu dem Schluß, daß es sich dabei wohl nur um Gummigeschosse handeln kann! Aber wenigstens hat er nachgefragt, ein paar Restzweifel dürfte er wohl dennoch gehabt haben. Das schließt natürlich 99% der österreichischen Journalisten aus, wenig verwunderlich, daß es sich bei dem Mann in meinem Beitrag vom 17. August um einen amerikanischen Reporter gehandelt hat: Der Floh im Ohr
  • Es gibt in der österreichischen politischen Landschaft ganz offensichtlich wenige Dinge, die so hundepfui sind wie das Thema „legaler Waffenbesitz“. Das mußte auch die Klubobfrau des „Team Stronach“, Dr. Kathrin Nachbaur, im ORF-„Sommergespräch“ mit Peter Resetarits erfahren, hatte doch das TS durch Abgeordnete zum Nationalrat Martina Schenk die parlamentarische Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ eingebracht. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wurde diesem (Rand-)Thema doch ein ganz gehöriger Teil der Sendezeit gewidmet, zum sicherlich großen Mißfallen der Sendungsverantwortlichen ließ sich Nachbaur aber dadurch nicht aus der Ruhe bringen und hat alle Fragen (um nicht zu sagen: Anwürfe) zu diesem Thema souverän beantwortet. Sehr erfreulich, am 19. August war ein „Sommergespräch“ mein Thema.
  • „(…) the reality is, that the way you deal with the Islamic State, these bloodthirsty, blood-drunken, terrorists is to kill them, keep on killing them, until you kill the last one, then you kill his pet-goat. (…)“ Es wird schon so sein: Gegen den schrecklichen islamistischen Terror der „IS“ gibt es nur dieses eine wirksame Mittel, nur diese eine endgültige Lösung – es sei denn, auch wir wünschen uns die Steinzeit zurück! Wobei die Ziege ja wirklich nichts dafür kann. „Vom Umgang mit Terroristen“ habe ich am 22. August geschrieben.

Voraussichtlich bis Mitte September wird man die parlamentarische Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ noch unterstützen können. Nicht mehr allzu viel Zeit, umso besser muß sie genutzt werden! Wer noch nicht unterschrieben hat, der soll das nachholen! Wer das noch nicht weitergeleitet hat, der soll das jetzt tun! Wer bis jetzt gezögert hat, der soll seine Bedenken über Bord werfen!

Es gibt keinen Grund, diese Petition nicht zu unterzeichnen – aber jeden, es sehr wohl zu tun! Wer hier ausläßt, der hat jedes Recht verwirkt, sich jemals wieder über die Restriktionen im österreichischen Waffenrecht zu beklagen! Hier gibt es die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen – wer jedoch schweigt, der stimmt allen Verschärfungen, die es bereits gibt und die noch auf uns zukommen mögen, zu! Wer sich nicht beteiligt, der soll sich schon jetzt tunlichst nach einem Hochofen für seine Waffen umschauen – dann will ich aber später keinen Ton des Jammerns hören!

Hier kann man die Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ online unterschreiben:

Unterschrift_gif

Hier mein Informationsschreiben zur Petition, zur freien Verwendung:

bf_msdelw

Hier der Aushang für Schützenvereine etc., zur freien Verwendung:

Wichtig_pet

Ich wünsche ein schönes Wochenende!

19 Antworten zu “Wochenrückblick 32-34/2014

  1. Zur Info:
    Nicht ohne Papas Pistole/Pro Gun-Ein Kinderbuch, das den Nachwuchs Waffen tragender Eltern an das Thema heranführt. Artikel in der Sonntagsausgabe der Presse, Leben Seite 33 von Sabine Mezler-Andelberg.
    Ko Autor des Buches ist Mitbegründer der Internetplattform Michiganopencarry.org, -setzt sich für offenes Tragen von Waffen in der amerikanischen Gesellschaft ein.

  2. Treffender Kommentar über Sie und ihresgleichen:
    (sehr lesenswert!!)

    Herr Zakrajsek und die Neger

  3. @dagrser
    Dass etwas kommt, hab ich auch gewusst, aber aus konkreten Problemen heraus den letzten Termin übersehen. Andererseits hab ich das ZWR auch immer schon vehement abgelehnt, weil der mögliche Vorteil zur Aufklärung von Delikten bei weitem vom administrativen Aufwand überwogen wird. Außerdem weigere ich mich , immer wieder wenn auch noch so kleine Beträge zu zahlen, nur um eine ausufernde Bürokratie zu finanzieren, die ihr einziger Selbstzweck ist. Bei den meisten Toten durch Schusswaffen liegt die Tatwaffe eh gleich daneben (Suizid). Also was soll es bringen?
    Als ich als Revervist über einen zeitraum von 15 Jahren mit einem Strumgewehr herumlaufen musste bzw. schweres Geschütz bedienen, hat auch niemand meine ZUverlässigkeit in Zweifel gezogen. Das regt mich fast noch mehr auf an der ganzen Diskussion.

    • Zitat :
      „Als ich als Reservist über einen Zeitraum von 15 Jahren mit einem Sturmgewehr herumlaufen musste bzw. schweres Geschütz bedienen, hat auch niemand meine ZUverlässigkeit in Zweifel gezogen.“

      Das ist ja das Kranke. Millionen von Wehrpflichtigen, Zeit- und Berufssoldaten wurden zum Töten ausgebildet. Mitunter an Waffen-Systemen die hunderten, tausendfachen Tod bringen können. Und als Zivilist werden genau diesen Personen die Handhabung und Besitz von Schusswaffen möglichst viele Steine in den Weg gelegt. Dem „Bürger in Uniform“ und Reservisten wird von unserer, sogenannten, Elite misstraut.
      Und glaubt mir, DIE da Oben wissen schon warum sie ihr eigenes Volk gängeln und deren zivilen Bewaffnung verhindern (wollen, müssen!) …….
      Ich wünsche mir Schweizer Verhätnisse, aber das wird wohl ein Traum bleiben. Zum Glück sind Träume noch nicht verboten 😉

  4. Eine Frage, die viele betrifft: Was soll man machen, wenn man aus verschiednen Gründen (Probleme in der Familie, Erkrankung der Mutter) die Frist für das ZWR versäumt hat: Gibt es die Chance einer Nachmeldung oder muss man Strafen fürchten?
    Das Problem: Ich will nicht wegen einer Nachmeldung von einem KK-Gewehr und einem alten Jadgstutzen meine WBK verlieren.

    • Gute Frage, derzeit gibt es darauf keine befriedigende Antwort. Offenbar werden Nachmeldungen von der Behörde „geduldet“, darauf hat man aber keinen Anspruch. Siehe hier, ist nach wie vor aktuell: https://dagarser.wordpress.com/2014/07/06/eine-osterreichische-losung/

      • Richtig. Die Behörde kann machen was sie will. Strafen oder nicht, Bis 3.600 € jedenfalls, Daß die Verläßlichkeit auch aberkannt werden kann, glaube ich zwar nicht, aber auf die Behörden ist im Waffenrecht kein Verlaß.

        • Danke für die prompte Auskunft. Werde mal vorsichtig nachfragen. Ich bin in den vergangenen Jahren leider nicht mehr soviel zu meinem Hobby gekommen, und ich muss sagen, dass ich die öffentliche Information zu diesem Thema für alle nicht organiserten Waffenbesitzer unter aller Kanone finde. Es wird vielen tausend wie mir gegangen sein. Angesichts dessen finde ich die Sturheit der Behörden zeimlich daneben.

          • Ist so: Nicht gescheit informieren, in die Falle locken, deppert sterben lassen und dann recht fleißig strafen. Das ist unsere Sicherheitspolitik.

          • alle nicht organisierten Waffenbesitzer

            Das ist halt leider schon ein Grundfehler! So teuer ist die IWÖ-Mitgliedschaft nämlich auch wieder nicht …

            • Habe auch schon überlegt, euch beizutreten. Schon klar: Je mehr Mitglieder, desto besser. Aber wie gesagt, über mein Hobby derzeit kaum aus. Im konkreten Fall könnt ihr für säumige Mitglieder wahrscheinlich aber auch nichts tun, was über obige Ratschläge hinausgeht.

              • Nein, da ja keiner, wirklich keiner, weiß, wie das tatsächlich gehandhabt werden wird. Das Waffengesetz müßte geändert, echte Amnestiebestimmungen eingebaut werden um Rechtssicherheit zu haben. Jetzt kann man sich ganz schön die Finger verbrennen, wenn man jemandem etwas rät, denn das kann böse ins Auge gehen!

                Eines ist aber sicher: Es gibt kein einziges IWÖ-Mitglied, das über die Waffenregistrierung und deren Folgen nicht umfassend informiert gewesen ist! (Es sei denn, man schaut nicht ins Internet und die Zeitung wandert ungelesen in den Papierkorb. Ist aber eher unwahrscheinlich.)

                • Zur Info
                  Habe vergangenes Wochenende in Bad Ischl beim dortigen Waffenhändler die Reduzierte Schnupperversion des IWÖ-2/14 ergattert-reiche sie gerade im Bekanntenkreis herum und hoffe, damit Interesse geweckt zu haben.

                  • Wenn man im Büro anruft, bekommt man die vollständige Ausgabe zugeschickt (soviel man will). Kostet nur das Porto.

                    • Ich versuche zu werben nachdem ich selbst bei zwei Vereinigungen (Richard kennt ja den Hintergrund) zZ. keine Möglichkeit für eine Mitgliedschaft sehe.

  5. Pingback: Wochenrückblick 32-34 2014 - GunNews

Hinterlasse eine Antwort zu glockzilla Antwort abbrechen