Es ist manchmal wirklich zum Verzweifeln!

50 Tage war die parlamentarische Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ gestern online, heiße 3.350 Unterstützungserklärungen sind in dieser Zeit zusammengekommen. Das ist natürlich nicht „nichts“, in die Top-10-Liste der meistunterstützten solchen Petitionen  ist diese Initiative von Martina Schenk vom „Team Stronach“ und der IWÖ damit immerhin schon eingezogen. Andererseits ist das aber auch wieder verdammt wenig!

Nimmt man die vom Innenministerium publizierte Zahl von 240.699 erfaßten Waffenbesitzern in Österreich als Maßstab, dann haben bis jetzt gerade einmal knapp 1,5 % der legalen Waffenbesitzer diese Petition unterzeichnet; zieht man diese Zahl (realistischerweise) in Zweifel, dann verringert sich der Prozentsatz natürlich noch entsprechend. (Wobei per definitionem ja nur die beim BMI registrierten Waffenbesitzer auch als „legal“ bezeichnet werden können, doch auch gegen diesen Mißstand richtet sich diese Petition ja gerade!)

Aber bleiben wir der Einfachheit halber bei den „sicheren“ 1,5%: Was ist denn das bitte für eine mickrige Beteiligung? Welches Bild zeichnet das von den Waffenbesitzern in Österreich, was für ein katastrophales Signal sendet das an die Politik, aber auch an die Öffentlichkeit? Was soll man von diesem (Zwischen)Ergebnis halten?

Soll, nein: Kann man mit diesem Ergebnis allen Ernstes vor die Politik treten und die Umsetzung der in der Petition genannten Punkte einfordern? Mit welcher Berechtigung? Weil sich 1,5 % derjenigen, die davon betroffen sind, dafür ausgesprochen haben?

Es ist enttäuschend, es ist zum Verzweifeln: Kommt es zu Verschärfungen im Waffenrecht, werden die Menschen vor vollendete Tatsachen gestellt und von der Politik kriminalisiert, dann ist das Heulen, Zähneklappern und Schimpfen groß. Geht es aber darum, aktiv (und zudem ohne großen Aufwand) gegen solche Verschärfungen zu protestieren und bürgerfreundliche Änderungen zu fordern – dann beteiligt sich gerade einmal ein verschwindend kleiner Bruchteil der Betroffenen an einer solchen Aktion!

Es ist natürlich ganz klar, daß nicht alle Waffenbesitzer über diese Petition informiert sind, schließlich ist ja auch die Waffenregistrierung jetzt, 2 Monate nach Ablauf der Registrierungsfrist, längst noch nicht bei allen dieser Norm unterworfenen Bürgern „angekommen“. Mehr als 1,5 % der Waffenbesitzer müssen aber dennoch von dieser Petition wissen, so im Verborgenen läuft sie ja auch wieder nicht!

Wenn aber ein Waffenbesitzer von der Petition weiß und sie dennoch nicht unterzeichnet, dann wird er ja einen oder mehrere Gründe dafür haben. Und die würde ich wirklich gerne wissen! Ich will das verstehen!

Zwar gehe ich davon aus, daß die überwiegende Mehrzahl meiner Leser aus Österreich (die Deutschen dürfen ja nicht) die Petition unterzeichnet hat – ich bin aber wirklich interessiert auch Gründe zu erfahren, warum jemand sich damit nicht identifizieren konnte bzw. kann! Zweckdienliche Hinweise nehme ich gerne über den Kontakt-Button oder in den Kommentaren entgegen!

Noch kann man jedenfalls die Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ unterstützen, ich bitte jeden, der das noch nicht getan hat, das jetzt nachzuholen! Ebenso wiederhole ich meinen Appell, auch bislang nicht informierte Waffenbesitzer sowie deren Freunde, Familie und Umfeld von der Petition zu informieren und sie zur Unterstützung zu animieren! Es ist einfach, tut nicht weh und setzt ein Zeichen, daß mündige, gesetzestreue Bürger nicht jeden Angriff auf ihre Rechte widerspruchslos schlucken!

Hier kann man die Petition „Mehr Sicherheit durch ein liberales Waffenrecht“ online unterschreiben:

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Hier mein Informationsschreiben zur Petition, zur freien Verwendung:

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Hier der Aushang für Schützenvereine etc., zur freien Verwendung:

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Nach derzeitigem Stand droht die Petition zur Blamage zu werden. Lassen wir es nicht so weit kommen!

27 Antworten zu “Es ist manchmal wirklich zum Verzweifeln!

  1. Pingback: Wochenrückblick 35-36/2014 | dagarser

  2. Das ist so typisch für das „Neue Österreich“, alle jammern aber zum Handeln ist man dann doch zu feig, da beugt man lieber den Nacken um ja nicht aufzufallen. Eunuchen mucken nicht auf.
    Ich bin kein Eunuch und HABE unterschrieben.

  3. Leider ist die „Lahmarschigkeit“ vieler Legalwaffenbesitzer sehr hoch, oder man hört Argumente wie „is eh wurscht“ „kann ma eh nix machen“ „die da oben machen eh was sie wollen“ und so weiter und so fort…..
    Traurig, aber leider wahr.
    Trotzdem:NUMQUAM RETRO
    grüsse
    sousek

  4. Es scheint die Petition und damit deren Anliegen den ö.
    Waffenbesitzern offenbar nicht so wichtig zu sein.

    Es droht tatsächlich eine (kleine) Blamage. Schade.

    Gründe hierfür sind sicher irgendwo, dass es vom Team Stronach
    kommt. (Mir persönlich ist´s ja wurscht wer das macht, solange
    der Inhalt stimmt. Es geht auch um die Sache und das Prinzip selbst,
    das ist es, was zählt!)

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich der ein oder andere
    vielleicht in Bezug auf die Stückzahlbegrenzung bei WBK/WP
    und Freigabe von Großkaliber Halbautomaten mehr gewünscht hätte?!

    Vielen geht es eher um das Sportschießen selbst, bekanntlich den
    Spaß an der Freude. Hier wurde praktisch gar nichts gemacht in Bezug auf die Petition.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich gönne jedem einen WP, verstehe aber auch jene, die sowas nicht wollen oder brauchen bzw. das Prozedere nicht antun wollen.

    Weiters kommt der „typische Österreicher“ wie unten von anderen schon
    aufgeführt dazu. Motto: Bloß nicht auffallen und aufmucken, es könnt ja sein, dass ich nochmals was brauche von diesem, jenem. Darum lass ich es und halte still!

    Wie lange wollen wir denn noch still halten und nicht auffallen?

    Lediglich meine Gedanken zur Petition,

    P.S.: Ich war unter den ersten 100, die (anonym) unterschrieben haben,
    mein Vater ebenfalls.

    lg

    molot

  5. Die IWÖ macht gerde einen Telefonrundruf bei allen Händlern und Büchsenmachern. Läuft schon seit Freitag.

    • Super Sache, bravo!

      Schauen wir mal, wie sich die Händler verhalten, wenn´s drauf ankommt
      und wie loyal sie ihrer eigenen Kundschaft gegenüber sind…

  6. Ist in Deutschland selten anders.
    Jammern wie die Weltmeister, aber dann zu faul ein paar Mausklicks zu machen oder seinen Namen in eine Liste einzutragen.
    Selten kommen mehr als 1000 Unterschriften zusammen und die gleichen Arschlöcher, die sich nie beteiligen, aber alles runterreden, beklagen sich permanent, dass „keiner was macht“.

  7. Hab das an meine Bekannten geschickt, mit Bemerkungen wie “ ich hab ja eh nur Schwerter (Bögen, Armbrust, Luftgewehr)“ wird das Ganze abgekanzelt. Keiner hat sich überlegt, warum dies auch in Zukunft auch mal auf seine Sportgeräte zutreffen könnte. Erst nach längeren Gesprächen war eine Handvoll meiner Freunde bereit zu unterzeichnen.

  8. Steter Tropfen höhlt den Stein. Es bedarf immer der Ausdauer und Geduld weniger. Mit der Hypo lässt es sich eben leichter Stimmung machen.

  9. Eins kommt noch dazu: Das kommt vom Stronach, das unterschreib ich nicht! Habe ich recht oft gehört.

    • Spielt sicher auch mit, ist aber dumm und engstirnig.
      So dick sind die Freunde des legalen Waffenbesitzes auch wieder nicht gesät, daß wir da besonders wählerisch sein können. Außerdem ist die Martina Schenk als IWÖ-Mitglied seit 1997 ja wirklich unverdächtig, das nur aus populistischen Gründen eingebracht zu haben.

    • Bekomme die selbe Antwort. Team Stronach macht viel Wind und verabschiedet sich dann, man hat dies zuletzt bemerkt, sagen die Leute- leider… Wäre ein guter Anfang gewesen.

    • Das sind ja dann die größten Dummköpfe die man sich vorstellen kann.
      Nicht nur scheinbar, ist das der Österreicher allgemein!

  10. Ich hab gleich in den ersten Tagen unterschrieben…..
    Weils einfach wichtig ist!!!!

  11. Tja, warum sollte es in Österreich anders sein als bei uns in Deutschland …. die LWB begreifen es nicht oder ignorieren es.
    Man hört immer noch überall “ So schlimm wird’s schon nicht werden “
    Motiviert bekommt man kaum einen. Viele sind auch zu alt für solche Dinge, bei uns in einem Sportschützenverein sind 85% der 280 Mitglieder über 70 !
    Die haben gar kein Internet …. man hat sich einfach zu wenig um den Nachwuchs gekümmert.

    • „…. man hat sich einfach zu wenig um den Nachwuchs gekümmert.“
      Ist aber auch schwer, Kinder bzw. Jugendliche zu einem Sport zu motivieren, bei dem sie mindestens bis zum 18ten Lebensjahr warten müssen, bis sie ein vollwertiges Sportgerät benutzen dürfen.

      Das wäre vergleichbar mit einem Tennisspieler der ab 12 mit Tischtennis anfangen, ab 16 mit Federball weitermachen und dann mit 18 mit einem Vereinsschläger erste Gehversuche im richtigen Tennis machen dürfte.
      Und mit 21 darf er sich dann einen eigenen Schläger kaufen.

  12. Auch bei uns in Deutschland ist bei Petitionen ein gleiches Bild zu finden.

    „Die Formulierung ist mist!“
    „Das Thema ist verfehlt!“
    „Was geht mich das an!“

    Das ist nur eine kleine Auswahl Ausreden, die man bei solchen Themen zu hören bekommt.

  13. Ein Trauerspiel das ganze. Wenn man mit Jagdkameraden spricht, winken die meist ab und wollen mit „denen da oben“ nicht zu tun haben und überhaupt, der ganze Aufwand.
    Offensichtlich sind nur Initiativen erfolgreich, die junge Grüne oder Sozialisten initiieren oder ansprechen.
    Lauter faule, feige Säcke…

  14. ….den beiden vorherigen Kommentaren, ist leider nur Unflätiges hinzuzufügen. Es ist genau diese Eigenschaft, die ich an meinen Landsleuten so hasse – feig, feig, feig, faul und saudumm – aber über die Tschuschen, Neger usw. schimpfen……selber Tschusch und Neger, denn es sind ja genau diese Eigenschaften, welche wir an diesen kritisieren, meistens halt….
    Keine Eier in der Hose, käme da noch hinzu….und da sind uns die Tschuschen und Neger haushoch überlegen…
    Die besten Österreicher sind wohl damals am Isonzo gefallen…..

    • Ja, nicht nur am Isonzo, auch vor Przemysl und an vielen, vielen anderen Orten!

      Zu: „Keine Eier in der Hose,…“
      Ja und nochmals Ja! Ich verweise dazu auf mein Kommentar bei „Ein Sommergespräch v. 19.8. um 16:17!
      Was soll man mit solchen Leuten anfangen? Die haben die Hosen voll, wenn sie irgendwo unterschreiben sollen! „I unterschreib nix“, ist deren Credo! Das Tragische aber ist, daß die uns durch ihre Feigheit mitreißen!

  15. Hier kommt die Mentalität des Österreichers wirklich zum Vorschein.
    Am Stammtisch große Töne spucken,gegen die Regierung wettern,
    aber wenn es ans Eingemachte geht,wo man etwas ändern könnte – wird der Schwanz eingezogen.Der legale Waffenbesitzer schaufelt sich so selbst sein Grab.
    Man findet sich ab – macht nichts dagegen – irgendwie wird es schon weitergehen……………
    Ich glaube schon Kreisky hat gesagt : „Österreich ist die größte Rinderfarm“.

  16. Daran krankt es in Deutschland ständig. Entweder weil sich das „Tool“ durch komplett merkbefreit geschriebene Petitionen abgenutzt hat oder weil der legale Waffenbesitzer vor allem stinkend faul ist. Oder ein Stammtischdampfplauderer.
    Ich weiß es nicht, habe auch aufgehört, mich darüber zu ärgern. Problem: Durch die Faulheit der großen Masse darf ich meine Plempen mit in den Hochofen schmeissen. Das kotzt mich an!

    • Sollte es bei uns einmal soweit kommen, beantrage ich politisches Asyl im Amiland und berufe mich dabei auf deren 2ten Verfassungszusatz

      • Lieber Asyl in der Schweiz. ..die haben(noch) ein super waffengesetz.
        ich für meinen teil habe meine österreichischen Kunden vor Wochen angemailt und animiert zur Petition.
        Aber in D haben wir das gleiche Trauerspiel. Diese verdammten Politiker. Seit gestern geht das Tauziehen garantiert weiter.

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