Das gibt’s ja nicht!

Im schweizer Kanton Wallis, in dem Dorf Daillon, ist es am vergangenen Mittwoch zu einer Bluttat gekommen. Wie üblich waren zu Anfang keine näheren Details bekannt, es war lediglich von mehreren Toten und Verletzten die Rede, und natürlich hatte der Schütze ein „Sturmgewehr“ verwendet, so die atemlose Berichterstattung.

Mittlerweile weiß man schon mehr, schlimm, drei Frauen sind tot, zwei Männer verletzt, der Täter wurde von der Polizei angeschossen und überwältigt.

Das ist selbstverständlich tragisch, die Hintergründe dieser Meucheltat sind noch nicht bekannt, ein paar Fakten gibt es aber bereits:

  • Bei dem Täter handelt es sich um einen 33jährigen Mann der wegen Drogenmißbrauchs amtsbekannt war, zudem war er 2005 in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Zum Tatzeitpunkt stand er unter Vormundschaft.
  • Die Tatwaffe war kein „Sturmgewehr“, es handelte sich vielmehr um einen Karabiner (wird wohl ein K 31 gewesen sein) sowie eine Flinte.
  • Woher die Waffen kamen ist derzeit noch nicht bekannt, klar ist nur daß der Täter sie aufgrund seiner Vorgeschichte wohl nicht legal erworben haben kann.

Was bleibt also unterm Strich stehen? Ein Verrückter hat mit illegal besessenen Waffen ein Blutbad angerichtet, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch versteigen sich diverse Medien und Organisationen in die Forderung nach strengeren Waffengesetzen. Das ist ebenso üblich wie vertrottelt: Der psychisch kranke Täter durfte ohnehin keine Waffen besitzen, also hat er sich schon an die bestehenden Gesetze nicht gehalten. Glaubt denn wirklich irgendjemand daß diese schreckliche Tat durch strengere Waffengesetze zu verhindern gewesen wäre? Nebenbei: Mord ist in der Schweiz sowieso strafbar, eigentlich hat das also mit dem Waffengesetz ohnehin nichts zu tun!

Einen interessanten Ausschnitt aus einem „Presse“-Artikel zu dieser Bluttat möchte ich aber auch gleich noch kommentieren:

(…) verfügte der Mann bei der Bluttat über einen historischen Armee-Karabiner und eine Schrotflinte. Woher der Schütze diese Waffen hatte, ist nicht bekannt. Gemäß Waffenregister besitzt er keine Waffen. (…)

Jetzt kenn‘ ich mich aber nicht mehr aus: Haben unsere weisen Politiker und hochqualifizierten „Sicherheitsexperten“ anläßlich der Einführung des Zentralen Waffenregisters hier in Österreich nicht davon gesprochen daß durch solch ein Waffenregister die Sicherheit in ungeahnte Höhen steigen würde? Wie kann es dann zu einer solchen Bluttat kommen?

Möglicherweise hängt das aber damit zusammen daß Verbrecher sich eben nicht an Gesetze halten, darum sind sie ja auch Verbrecher. Komischerweise haben aber gerade die von der hohen Politik diesbezüglich weniger zu befürchten als ganz normale, gesetzestreue und mehrfach überprüfte Besitzer legaler Waffen. Cui bono?

47 Antworten zu “Das gibt’s ja nicht!

  1. Etwas OT zum Thema Berichterstattung und Verschwörungstheorien ein Artikel mit interessanten An(Ein)sichten.

    http://ef-magazin.de/2013/01/03/3930-nachtrag-die-newtown-tragoedie-und-ihre-behandlung-in-den-us-massenmedien

  2. Pingback: Wochenrückblick 1/2013 | dagarser

  3. Und – ganz klar: reflexartig wird nach einer Verschärfung der Waffengesetze gerufen!
    http://www.srf.ch/news/schweiz/todesschuetze-von-daillon-erstmals-vernommen
    never let a good crisis go to waste…

  4. Pingback: Das gibt’s ja nicht! « Waffen – Waffenbesitzer – Waffenrecht

  5. Wieso fällt der Polizei nichts anderes ein, als auf diesen Mann zu schiessen ?
    Gibt es für ausgebildete Profis keine besseren Möglichkeiten?
    Den Täter nieder zu schiessen hätte ich auch gekonnt.

    • Du meinst du hättest einen bewaffneten Mann, der gerade ein paar Leute erschossen hat, mit deinen Jedi – Kräften überredet aufzugeben? Oder du hättest dich todesmutig auf ihn geworfen um ihn mit den Händen zu überwältigen? Dir ist schon klar, dass auch Polizisten abends nach Hause gehen möchten zu ihren Familien? Dass eine Kugel eine Kugel ist, ganz unabhängig davon wer sie abfeuert oder wer sie sich einfängt? Er hat Menschen erschossen. Mein Mitleid über den Verlust von ein wenig Feuchtigkeit hält sich in Grenzen. Ich bin froh, dass kein Kollege zu schaden gekommen ist.

      • Es war auch nur eine rhetorische Frage. Schlimm find ich, dass man in einem 400 Seelen Dorf auf das Eintreffen des SEK warten muss und das nicht gleich selbst erledigt, wo die Polizei doch auch keine andere Möglichkeit hat.

        • „Selbst erledigt?“ Ich hoffe du meinst nicht, dass nicht Bürger auf ihn schießen sollen, oder?

          • Genau das. Wenn ich sehe, dass Menschen sterben, muss ich doch schnellstmöglich etwas tun das stoppend wirkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in so einem Dorf kein Jäger lebt, der das Gewehr hinter der Tür stehen hat. Der ist schneller als jedes SEK. Wenn er nicht beim ersten Mal trifft wird er zum Ziel und andere bleiben verschont. Dann ist es nur mehr Zweikampf. Auf das SEK warten ist verweigerte Hilfe.

            • Die große Mehrheit der Leute ist gar nicht so scharf darauf, auf andere Menschen zu schießen wie es offensichtlich hier auf dieser Plattform der Fall ist. Normale Menschen reißen sich nicht darum, mal eben auf einen anderen zu schießen oder sich in Gefahr zu begeben.

              Wozu überhaupt noch Polizei? Das kann ja auch der Jäger von nebenan erledigen… Kann er eben nicht. Gesetzmäßig nicht und kompetenzmäßig nicht. Es gibt schon noch sowas wie ein gesetzmäßiges Vorgehen, und auch wenn Gesetze hier keinen großen Stellenwert haben und keine Achtung genießen, so existieren sie dennoch.

              • Niemand normal denkendes hat da Lust zu, auf irgendjemand anders zu schießen. Auch die Polizisten nicht, die in Erfurt und Winnenden die Schule abgesperrt und erst einmal auf das SEK gewartet haben (war die Opferzahl deswegen so groß, weil der Mörder nicht unter Feuer genommen wurde ?)
                Nur: wenn jemand auf mich schießt und ich eine Waffe zur Hand habe, werde ich zurückschießen. Selbstverständlich. Was ist daran gesetzmäßig nicht gedeckt ?
                Warum soll ich mich ohne Gegenwehr ermorden lassen ? Zur Aufhübschung der Statistik ? Nöh. Auch wenn dieses die Diktion z.B. der Berliner Polizei ist.
                In unserer verrohten Gesellschaft (wofür brauchen wir soziale Normen (siehe Diskussion grüner Spitzenpolitiker um die Entkriminalisierung des Kindesmißbrauchs) fehlt inzwischen die Beißhemmung. Auf am Boden liegende Opfer wird weiter eingetreten, 5 Türken treten am Alexanderplatz einen wehrlosen Thailänder tot, …) funktioniert das mit dem wehrlos sein leider nicht mehr. Wer sich nicht wehren kann, wird Opfer. Hab ich am eigenen Leib von Kindesbeinen an gespürt. Was ist nun schlimm daran, auf jemand, der wild um sich schießt, zurückzuschießen ? Wieso sollte das nicht durch Nothilfe bzw rechtfertigenden Notstand gedeckt sein ?
                Bitte um Aufklärung.

                • Erfinde nicht dauernd irgendwelche Dinge, die du mir dann unterstellst. Das ist billigste Polemik – Unterstellungen dieser Art werde ich nicht beachten.

                  Die Polizei hat ihre Vorgehensweise nach den Amokläufen in Columbine geändert, weltweit. Amoklagen werden heute anders gehandhabt.

                  • hab ich doch gar nicht ????

                    Als letztens in einem kleinen norddeutschen Dorf ein nicht-Eingeborener seine Ex-Partnerin anschoß und schwerst verletzte, als sie ihr Kind zur Schule brachte, wurde auch erst einmal die Schule abgesperrt und es kam keiner rein bzw. raus (das war 2012). Erzählte mir zumindest meine Tochter, und die war dabei. In Deutschland gab es erst nach Winnenden die Anweisung, daß die Polizisten, die am Tatort eintreffen, einschreiten sollen. Daß dies in Österreich anders ist, ist mir hinlänglich bekannt. Deswegen schrieb ich „Erfurt“ und „Winnenden“.

                    Wo hast Du jetzt das Problem ?

                    • 1. Beziehungstaten sind keine Amokläufe.
                      2. Absperren macht in so einem Fall Sinn.

          • Genau das sollte es aber heißen, Julius.
            Wofür ist eine Waffe denn da? Zum An-Die-Wand-Hängen-Und-Schön-Ausschauen?
            Eine Waffe ist m.E. zuallererst für die Jagd da. Damit ein Essen da ist, die Sippe versorgt wird – etwas sehr archaisches. Auch, wenn wir heute eine Knackwurst beim Billa kaufen können, ist die Jagd dennoch nicht zu einer ausschließlichen Naturschutz-Institution verkommen.
            Gleich an zweiter Stelle kommt die Funktion der Waffe als sehr effektives Instrument, um Menschen zu töten. So schlimm sich das anhören mag, so ist sie doch auch dafür da. Ganz zuletzt ist sie auch ein Sportgerät, aber das ist wirklich unter diesem Aspekt eine Nebensache.
            Wenn ich eine Waffe im haus hab und im meiner Nachbarschaft fängt einer an, Menschen zu erschießen, dann werd ich gleich, nachdem ich die Polizei verständigt habe, nicht die Minuten verstreichen lassen, bis die Exekutive eintrifft, sondern meine Waffe durchladen und rausgehen, um diesen Menschen aufzuhalten. Ich werd nicht auf seine Beine zielen, dafür ist es zu spät, das hätte nur Sinn gemacht, wenn er noch niemanden getötet hätte. Ich werde alles Nötige tun, um ihn davon abzuhalten, noch jemanden zu erschiessen. Das beinhaltet mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod des Mörders.
            Das ist auch genau der Punkt, den nach der Tragödie von Newtown die NRA sehr deutlich gemacht hat: böse Menschen mit Waffen kann man nur mit Waffen begegnen, kann man nur mit Waffen aufhalten.
            Deshalb ist es ja so sinnlos, sogenannte „gun-free zones“ einzurichten, da die bösen und durchgeknallten Jungs wissen, daß sie dort nichts zu befürchten haben, wenn sie mit einer Waffe reingehen. Das sind potentielle Todesfallen für gesetzestreue Bürger.
            Solche grauenhafte Vorfälle zeigen den Sinn der Selbstverteidigung auf, zeigen daß es Sinn macht, daß auch jeder Nichtjäger eine Waffe im Haus haben sollte.
            Nur, wenn Psychopathen und Schwerverbrecher davon ausgehen müssen, das die Anwohner der Gegend bewaffnet sind, werden solche schlimmen Sachen zur Seltenheit.
            Mir ist schon klar, daß ich dich jetzt nicht überzeugt hab (womöglich sogar erschreckt), aber so ist es nun einmal im wirklichen Leben: Psychos und Verbrecher scheren sich nicht um Waffengesetze. Deswegen müssen gesetzestreue Bürger die Möglichkeit haben, sich zu bewaffnen, um sich im Notfall auch effizient verteidigen zu können.

            • In den USA gibt es die Möglichkeit, dass sich auch Bürger mit Kriegsmaterial bewaffnen. Nur irgendwie scheint das nichts an den Gewalttaten, an den Vebrechen und Morden zu ändern. Irgendetwas an dieser schönen Theorie, die sich so plausibel anhört, scheint also in der Realität nicht zu funktionieren.

              Fakt ist folgendes:
              Psychopaten und Schwerverbrecher sind bis zum Begehen der Tat Menschen, die nicht von anderen zu unterscheiden sind. Verhindern kann man solche Taten nur präventiv – zu dem Zeitpunkt, wo Waffen benutzt werden, sind die ersten Toten schon vorhanden. Amokläufer rekrutieren sich nicht aus irgendwelchen außenstehenden Gruppen, sondern eben aus der Masse „gesetzestreuer“ Bürger.

              Amokläufe sind immer gegen „weiche“ Ziele gerichtet. Das ist die Definition eines Amoklaufes. Man findet IMMER weiche Ziele, Orte, die besonders anfällig sind und an denen man vor jeglicher Gegenwehr Schaden anrichten kann. Und man kann Psychopathen nicht von ihren Taten abhalten, nur weil irgendwo Waffen vorhanden sind. Solche Leute überlegen nicht rational, diese Leute haben keinen Selbsterhaltungstrieb. Der Tot des Täters ist integraler Bestandteil eines Amoklaufes. Normale Überlegungen sind für solche Menschen irrelevant.

              Menschen in unvorhergesehenen, gewalttätigen Situationen reagieren anders, als Menschen, die Zeit und Muße haben, sich etwas zu überlegen. Wenn jemand eine Waffe zieht und anfängt in eine Menge zu schießen, bricht zuerst einmal Panik aus. Rationales Denken funktioniert nicht mehr, die Menschen flüchten. Daran ändert auch der Besitz einer Waffe nicht das geringste und auch später begibt sich niemand freiwillig auf die Suche nach einen Täter – eine Waffe macht keinen Menschen zu einen Helden.
              Diese Annahme, dass ein bewaffneter Mensch in einer betroffenen Menge sich in einer solchen Situation anders verhalten würde als der Rest der Menschen, ist eine falsche. Diese idealisierte Vorstellung von Waffen und Waffenbesitzern ist leider eine, die sich nicht mit der Realität deckt. Auch Waffenbesitzer sind normale Menschen.

              Das Problem bei all diesen Argumenten ist schlicht und einfach, dass ein in sich logisches Argument FÜR Waffen konstruiert wird, das wichtige Faktoren aus der Realität nicht berücksichtigt bzw. sich diesen Tatsachen verweigert. Die Vorstellung alleine, dass es in einer Massenpanik nicht möglich ist, gezielt auf jemanden zu schießen, dass auch Waffenträger in Panik verfallen, dass eine psychologische Limitierung der Aktionsfähigkeit existiert, der Zeitfaktor, eine kritische Selbsteinschätzung… das sind Dinge, die bei keinem Befürworter dieser Theorie jemals einfließen werden, da sie die gesamte Theorie über den Haufen werfen. Es horcht sich einfach alles so logisch, so idealistisch und schön an – und alles, was ein wenig in die Tiefe geht existiert in den Überlegungen nicht.

              • Genau die USA hatte ich auch im Hinterkopf, als ich von den „gun free zones“ sprach. Da hat z.B. ein Lehrer etlichen Menschen das Leben gerettet, als so ein Wahnsinniger in der Schule zum schießen anfing. Er ist raus auf den Parkplatz gelaufen, hat sich seinen Revolver aus dem Auto geholt, ist zurückgerannt und hat den Amokläufer erschossen.
                Eine Waffe zu besitzen, bedeutet nicht, daß sie den Besitzer zum Helden macht. Das soll sie auch nicht. Helden leben bekanntlich nicht sehr lange.
                Eine Waffe gibt aber ihrem Besitzer die Möglichkeit, sich und andere zu verteidigen.
                Wenn sich der Schütze verbarrikadiert hat und sich die Menschen der Umgebung in sicherheit bringen konnten, dann könnten Waffenbesitzer insofern hilfreich sein, daß sie versuchen zu verhindern, daß der Amokläufer sein Versteck bis zum Eintreffen der Exekutive verlässt.
                Auch die Exekutive müsste in so einem Fall nicht unbedingt sofort einen Zugriff nternehmen, wenn der Täter niemanden mehr in Gefahr bringen kann. Es würde genügen, die Gegend abzuriegeln und abzuwarten. Irgendwann muss er aufgeben.
                Wenn der Amokläufer aus seinem Versteck heraus aber weiterhin die Möglichkeit hat, Menschen zu töten, stellt sich halt für jeden die ganz private Frage, ob man sich nicht zumindest moralisch mit schuldig macht, wenn man bis zum Eintreffen der Polizei nichts unternommen hat, um ihn von weiteren Morden abzuhalten.

                • Und so hast du elegant mal all meine Punkte ignoriert. Auch eine Möglichkeit. Und hör mit Moral auf. „Moral“ ist etwas, das sich hier so zurechtgebogen wird, wie man es gerade benötigt.

                  • das ist die art und weise , wie diese typen arbeiten, auf keine frage eine antwort, nur immer wieder die abgetroschenen phrasen. eine diskussion ist sinnlos. habs schon lang aufgegeben.

    • War das jetzt ironisch gemeint ?
      Manchmal ergeben sich Möglichkeiten so einen anders zu überwältigen, es ist ja auch nicht gesagt ob er bei der Flucht die Waffen noch dabei hatte.

      Wie gesagt wir wissen nicht in welcher konkreten Situation das alles geschah, insofern müssen wir nicht rätseln. Gehen wir davon aus dass die Polizei wußte was sie tut.
      Aber es war mir klar dass sich die „Feuer Frei -Fraktion “ wieder meldet.
      Was ich noch vermisse sind Ratschläge auf welche Körperteile man schießen sollte in so einem Fall, dann wärs perfekt….

      Ob den Margot niederschießen hätte können wissen wir nicht, aber der Täter hatte ja erst mal aus seiner Wohnung verschanzt gefeuert, so dass man das nicht dem Opa mit seinem Jagdgewehr überlassen hat sondern doch erst das SEK gerufen hat.Könnte auch sein dass es 21.00 Uhr in der Schweiz auch schon dunkel ist ( bin nicht sicher) und nicht so rechtes Büchsenlicht war….
      Aber schön dass wir hier Experten haben die das ganz anders gelöst hätten als die blöde Polizei.

      Ansonsten werden die Medien die Sache sehr schnell vergessen, denn „leider“ war ja kein legales Sturmgewehr dabei.

      • Wie “Feuer Frei -Fraktion ”??
        Ja glaubst du denn wirklich, ich schau zu, wie einer Leute abknallt?
        Würdest du dich im Keller verkriechen und auf die Polizei warten, wenn du ein Gewehr im Hause hättest? Wären dir deine Mitmenschen derart egal?
        Auf solche Nachbarn verzicht ich gern.

        • Nein würde ich auch nicht. Ich würde auch rausgehen.Aber nicht schon im dritten Posting auf die Welle hauen was man alles tun würde.

          • So ungern ich es zugebe – jetzt hast du Recht. Aber mich regen halt manche hirnlose Kommentare derart auf, daß ich dann meine, der Welt unbedingt verkünden zu müssen, wie die Dinge laufen sollten, damit der Ernstfall nicht noch ernster wird.

            • Es kommt immer wieder auf die Situation an und auch auf die eigene Fähigkeit dann rational zu agieren. Das hat Julius versucht zu vermitteln.
              Nicht jeder ist Soldat und im richtigen Krieg gewesen aber auch die versagen dann oft.
              Hier an der PC Tastatur ist alles so einfach aber wie ist es wirklich wenn einer um sich schießt,bleibt man cool wie man vorgibt oder gibt es Händezittern, Tunnelblick,Angststarre..?
              Oder geht man selbst erst mal in Deckung wenn Büchsengeschosse überall einschlagen und man nicht mal weiß wo genau die herkommen ?
              Versucht man erst mal andere Passanten zu warnen ?
              Wird so ein Täter der einen bewaffneten Gegner erkennt diesen nicht vorrangig unter Feuer nehmen und man ist selbst das nächste Opfer ?
              Stellt euch das bitte nicht so einfach vor.
              Wer ist der Täter – der in Polizeiuniform wie Breivik ?

              Vielleicht können Menschen in Afghanistan oder auch noch in den Staaten in solchen Situationen reagieren – weil sie es gewöhnt sind , aber der mitteleuropäische Hobbyschütze und Jäger dem noch nie im Leben selbst eine Kugel um die Ohren geflogen ist ?

              Deswegen sage ich dass Waffen nützlich zur Selbstverteidigung sein KÖNNEN, aber eine Garantie geben die auch nicht.
              Sie haben einen Abschreckungseffekt bei unterlegen bewaffenten Kontrahenten aber ob sie einen wild entschlossenen Amokläufer stoppen der keine Rücksicht auf sich selbst und andere nimmt und alles andere als eine unbewegliche Zielscheibe ist, das ist fraglich.
              In Winnenden wurde ein Polizeibeamter ein Opfer und nicht umsonst gehen da auch nicht Toto und Harry hin sondern eben ein SEK.

              Wir müssen auch mal ehrlich zu uns selber bleiben und Illusionen vermeiden. Bewaffnete Nothilfe ja wer es sich zutraut, aber unter eingeschränkten Umständen und schon gar nicht mit Erfolgs oder Überlebensgarantie.
              Und immer mit dem Risiko bei einem Fehler oder tödlichen Fehlschuss selbst angeklagt zu werden.
              Der gute Wille wird dann nicht honoriert.

              • Deine Ausführungen erinnern mich an etwas, das ich in einem Buch über Scharfschützen gelesen hab. Darin stand sinngemäß, daß es sich erst im Einsatz zeigt, ob der ausgebildete Scharfschütze auch wirklich einsatzfähig ist, da viele dieser Soldaten nicht mit der Tatsache umgehen können, daß „das Ziel“ auch zurückschießt. Wenns schon für Soldaten oft sehr schwer ist, dann dürfte es für Normalos noch schwerer sein.
                Im Grunde kann ich dir da nur Recht geben. Überlegungen zum Risiko, sich evtl. vor dem Staatsanwalt verantworten zu müssen, dürften aber in solchen Momenten m.E. nur eine untergeordnete Rolle spielen.
                Wenn überhaupt, dann nach dem Motto: „lieber vor acht Männern stehen, als von sechs getragen zu werden“. So oder ähnlich hat das der Richard hier einmal ausgedrückt.

        • Zu 90% würdest du das. Es ist ein Untschied darüber zu reden, was man tun WÜRDE und was man dann tatsächlich tut. In dem Fall hat sich der Täter verbarikadiert. Gut. So brutal es klingt, aber dann besteht keine Gefahr, dass er den Ort verlässt, an dem er sich befindet. Alle aus der Schusslinie und warten, bis die Spezialisten da sind.

          • In dem Fall, wo der Täter an einen Ort gebannt ist und keinen weiteren Schaden anrichten kann, hast Du Recht. Auch wenn ich es ungern zugebe.

            • Die Situation ändert sich in dem Moment wo so ein Täter selbst aktiv wird und mich ,meine Angehörigen bedrohen würde, also versucht in das Haus einzudringen oder in meine Richtung feuert. dann gibt es keine Überlegung mehr und keine taktischen oder juristischen Überlegungen dann wird tatsächlich mit allen was man hat gewehrt.

              Ich würde vielleicht auch wie in Newton versuchen in eine Schule zu gehen um Beistand zu leisten ,würde ich Zeuge einer solchen Situationn werden und hätte eine Waffe dabei.
              Wobei das wahrscheinlich und hoffentlich bei mir nie vorkommen wird und nur theoretischer Natur ist.
              Aber einen Täter der sich verschanzt hat „auszuräuchern“ und zu stürmen übersteigt meine Fähigkeiten.
              Man kann in seine Richtung ziellos feuern um ihn festzusetzen, zu blockieren bis die Polizei eintrifft, aber das wars dann auch wohl.

              • Du, da bin ich absolut bei Dir. Ich denke sogar, daß wir da absolut gleicher Meinung sind, auch wenn ich es anders ausgedrückt habe.

                Auch nicht zu vergessen ist das eigene Gewissen … Ist man ggfs in der Lage, zu verarbeiten, jemanden mit tötlicher Gewalt an einen Mehrfachmord gehindert zu haben ? Wenn man eine Waffe zur SV hat und in eine Notwehrsituation kommt, muß die Waffe entweder konsequent oder aber gar nicht einsetzen. Alles andere ist kontraproduktiv.

                Ein weiteres Problem ist natürlich, wenn man einen solchen Täter wie den durchgedrehten Schweizer (oder aber so einen Breitvik) unter Feuer nimmt, wie groß ist die Gefahr, daß die Polizei einen selbst mit dem Täter verwechselt ?

                (nur in dem Fall, in dem die Situation nicht innerhalb von Sekunden geklärt ist, wie in Oregon in dem Einkaufszentrum …)

      • Ich würde alle registrierten Waffenbesitzer anklagen, die nichts anderes taten als warten.

        • Mich auch ? Ich hab aber nichts gehört, ehrlich….

          Das muss jeder für sich selber einschätzen ob er sich selbst in Lebensgefahr begibt und selbst eine Kugel einfängt. Rechtlich zwingen kann man niemanden sich selbst zu gefährden um anderen zu helfen, das wäre eine rein moralische Frage .

          Ehe man mich wieder gewaltsam mißvesteht, das ist die justitable Seite der Nothilfe ( um die geht es ja hier). Es ist zumutbar muss man Hilfe leisten aber nicht wenn selbst Kugeln um die Ohren pfeifen.
          Es kann niemand gezwungen werden Polizist oder gar Sturmtruppe zu spielen im Kugelhagel eines Irren.

          Im Gegenteil: Wenn man sich irrt und einen Unschuldigen erwischt oder ein Unbeteiligter durch eigenes Feuer/Querschläger/ Fehlschuss fällt gibt es Redebedarf beim Staatsanwalt.

  6. Die zuständigen Stellen werden aufklären. Wir warten zusammen mit Julius auf die Aufklärung.

    • Wo Zakrajsek recht hat da hat er recht.

      Wir kennen die Situation nur aus der Zeitung und da sollte man auch vorsichtig sein Betreff des Wahrheitsgehaltes.Warten wir den Polizeibericht ab, dann geben wir weiter Ratschläge wie wir es hätten besser gemacht.

      Was mich wieder ärgerte waren Antiwaffendumpfbacken bei SPON und anderen Foren die sofort eine Chance sahen „zu beweisen“ dass in der Schweiz das Waffenrecht auch zu lasch sei.Auch meine Lokalpostille konnte sich da was Doofes nicht verkneifen, nämlich das in der Schweiz sich viele mit Schußwaffen selbstmorden.
      Ist ja klar dass die sich statt dessen nicht zusätzlich aufhängen müssen aber die Selbstmordrate inn der Schweiz ist ja bekanntlich nicht höher als anderswo, nur die Methode ist anders.
      Aber das hat mein Käseblatt verschwiegen. Morgen geht ein Leserbrief raus. Schön wärs wenn ich dazu konkrete Zahlen bekäme.

      Wie Dargaser dargelegt hat ist in dem Fall jede gesetztliche Regelung sinnlos gewesen und würde auch sinnlos bleiben weil illegale Waffen und ein Psychopat vom Gesetzt nicht greifbar sind.

    • Die Ironie hat anscheinend keiner verstanden. Smilies werde ich dennoch nicht machen, das ist was für Beschränkte.

  7. Wer suchet der findet und wie von Dr. Z im ATV völlig richtig gesagt fast jeder kann sich Besorgen was er will da können die engstirnigen präpotenten „Spezialisten und Panicroombefürworter “ im BM für Idioten
    noch solange Plaudern wie sie wollen.Dank der“Hervorragenden Beiträge der heimischen Politiker in Brüssel (siehe verhinderte Grenzkontrollen LW Registrierung usw ) ist der Nachschub an illegalen Zeugs aus dem Osten ja anscheinend nicht aufzuhalten.Laut unbestätigten Meldungen aus Wien sollen aber auch diverse „Geschulte Fachkräfte und Schlüsselpersonal aus Anatolien gegen einen Kostenbeitrag gerne hilfreich sein
    Wenn Die alle so brav beim Registrieren sind wie beim Integrieren na dann Mahlzeit !!!
    Hauptsache alles wird sicherer ! Über bleibt der Gesetzestreue Unbescholtene aber leider permanent von der Obrigkeit vergackmeierte
    „echte Österreicher“

  8. Mehr als dass es eben auf der „ganzen“ Welt Gestörte gibt, kann ich mir als Kommentar dazu nicht abringen.

    Mord und Totschlag, jeden Tag rund um die Welt.
    Was ist jetzt besonderes an den Kommentaren der Medien wie Zeitungsfritzen zum Geschehen in der Schweiz?
    Nicht´s aus meiner Sicht, denn die haben alle eine Tendenz.

    Traurig, aber wahr.

  9. Reblogged this on -noricus- und kommentierte:
    Ein Hinweis auf das Blog vom Garser. Sehr lesenswert, dieser Beitrag!

  10. Naa, Richard, da bist garantiert einer Zeitungsente aufgesessen, bei der Gschicht. Die Stimmt ja sowas von hundertprozentig net. Überleg halt amal. Die Zeitung schreibts ja eh: „Gemäß Waffenregister besitzt er keine Waffen.“ Na? Also hat er auch keine g’habt! Is doch klar, oder?
    Weil: wenn die schon ein Waffenregister ham und wir ham jetzt auch eins – und die ham Politiker, die ihr Waffenregister eingführt ham und wir ham aa Politiker, die ein ebensolches Register eingführt ham…
    Ja Himmelsakrament noamoi! Des muas ja an Sinn ham so a Waffenregister, die san ja ned bled, die Politiker, oder?
    Und wenn eine Waffe net im Register steht, dann gibt sies ned, des wird dir doch wohl einleuchten, oder?
    Deshalb kann des auch nicht stimmen, mit den Gwehrln. Vielleicht hat er mit einer Schleuder und mit Kirschkernen herumgschossn…

  11. Geben wir den zuständigen Stellen doch einmal Zeit, die Sachlage aufzuklären. Keiner von uns hat eine Ahnung, was wirklich passiert ist, und die Informationslage der berichtenden Medien ist nicht wesentlich besser.

  12. …..gerade las ich die Antworten der Parteien an die IWÖ, bezüglich der Wehrpflicht: Die Antwort der FPÖ könnte von mir geschrieben sein…..die Antwort der Team-Party ist auch eindeutig…..

  13. ….wie gehabt! Psychos wegzusperren wäre vernünftiger – aber halt politisch sehr unkorrekt……warum bin ich nur so politisch unkorrekt?
    Schlimm mit mir – nicht?

  14. Laut den bisherigen Medien, hatte der Täter wohl legale Waffen, diese wurden ihm aber vor Jahren schon abgenommen.

  15. Schon die alten Römer wussten:“Quod licet Iovi, non licet bovi“ deshalb lässt sich auch in Amerika die Zeitung, die Adressen von Waffenbesitzern veröffentlichte, jetzt aus Angst vor Racheakten selbst mit bewaffnetem Personal beschützen – Waffenbesitz wird also nicht generell ausgeschlossen, nur wir niederes Fußvolk sollen eben keine haben, denn Sklaven haben gefälligst Arbeitskraft bereitzustellen. Wehret den Anfängen: wählt keine Politiker, die Teams für sich denken lassen!

  16. Pingback: Das gibt’s ja nicht! « Semper Fidelis

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