Ein Radiointerview

Der heimtückische Attentäter von Colorado, James Holmes, hatte vor seiner verabscheuungswürdigen Tat um die Mitgliedschaft in einem Gun Club angesucht. Der Betreiber dieser Schießstätte, der Lead Valley Range, Glenn Rotkovich hat BBC World Service dazu ein telefonisches Interview gegeben.

Zunächst schildert er, wie Holmes via EMail Interesse bekundet habe und daß das normale Procedere in so einem Fall sei den Beitrittswerber zu einem „orientation day“ einzuladen. Also habe er Holmes angerufen, aber nur seine Mobilbox erwischt, die Ansage darauf sei ihm sehr merkwürdig vorgekommen. Daraufhin habe er seine Mitarbeiter aufgefordert daß falls Holmes auftauchen sollte diese ihn beiseite nehmen sollten bis er die Gelegenheit gehabt hätte ihn sich genau anzusehen und ein ausführliches Gespräch mit ihm zu führen. Dazu sei es aber nie gekommen.

Im zweiten Teil des Interviews versucht der britische Reporter krampfhaft von Rotkovich Aussagen gegen den Waffenbesitz und für eine Verschärfung der Waffengesetze herauszulocken, beißt bei ihm aber auf Granit. Hier zwei Zitate:

  • Pure evil exists in this world, and that’s what some of these people are. (Auf der Welt gibt es nun einmal das Böse, und das sind manche dieser Leute nun einmal.)
  • It’s like the Columbine shootings. Those two boys broke 22 gun laws. So what, 23 is going to stop them? (Es ist wie bei Columbine. Die zwei Burschen haben 22 Gesetze gebrochen, hätte sie da ein 23. aufgehalten?)

Ein hörenswertes Interview zwischen einem berufsbetroffenen Reporter und einem souveränen Interviewten:

6 Antworten zu “Ein Radiointerview

  1. Der Interviewte WUSSTE, wovon er spricht. D.h. er kannte Fakten (wie die von Columbine), er hatte schon vor dem Interview eine Meinung zum privaten Waffenbesitz und den unterschiedlichen Waffengesetzen.

    Und dieses Wissen kommt nicht von ungefähr. Dieses Wissen wird von der NRA seit 20 Jahren gesammelt, ausgewertet und publiziert.

    Dieses Wissen ist in Europa kaum verhanden. Und deshalb treffen bei uns die Reporter auf unqualifizierte Interviewpartner. Doch an dieser Situation können wir etwas ändern. Deine Artikel zum Brunnenvergifter sind z.B. Teil dieser Arbeit.

  2. Pingback: Wochenrückblick 30/2012 | dagarser

  3. ….ja, so macht man ein Interview und den Worten ist nichts hinzuzufügen.
    Erst eine Waffe macht aus einem Untertanen, einen freien Bürger – das wissen die meisten Amerikaner, sowie die Schweizer.

  4. Pingback: Aurora und die Fakten | Waffen – Waffenbesitzer – Waffenrecht

  5. Bei uns hätte man dieses Interview nicht gesendet! Außer es wäre live gewesen (so wie beim Stronach :-))) )

  6. So macht man ein Interview. Wie wäre das in D gelaufen, hätte man dort einen Funktionär eines Schützenvereins interviewt? Richtig! Haben wir ja eben erst erlebt.

    Danke Richard!

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