Die Schleier lichten sich…

… und aus den Nebelschwaden taucht ein Piratenschiff auf. Was einst (und auch heute noch) nur eine ernsthafte Bedrohung für die christliche Seefahrt war hat sich mittlerweile auch zu einem politischen Problem entwickelt. Ich meine natürlich die „Piratenpartei“.

Was ich von diesem Haufen halte habe ich an anderer Stelle (Piratiges) schon geschrieben, mir scheint ich hatte mit meiner Einschätzung recht. Welche übelriechende Blüten dieser basisdemokratische Unfug zu treiben vermag kann man sehr schön anhand dieses Antrags auf Aufnahme in das Wahlprogramm der deutschen „Piraten“ erkennen:

Antrag:

An geeigneter Stelle sei in das Wahlprogramm einzufügen:

„Wir sprechen uns gegen die Einordnung von Waffen, die für militärische und polizeiliche Zwecke entwickelt wurden, als Sportgeräte aus. Waffen mit großer Feuerrate und Munition mit großer Tödlichkeit und großer Mannstoppwirkung gehören nicht in private Hand. Solche Waffen sollen damit nur noch für Menschen erwerbbar sein, die sie aus beruflichen oder jagdlichen Gründen brauchen. Eine unabhängige Kommission mit kriminologischer Fachkompetenz soll festlegen, für welche Waffen das zutrifft.“

Begründung:
Sportschützen dürfen gerne auf Pappscheiben schießen, dafür braucht man aber weder große Kaliber noch halbautomatische Waffen. Erfurt und Winnenden haben gezeigt, dass es unverantwortlich ist, Waffen, die speziell für Polizei- oder Kriegsgebrauch entwickelt wurden, in private Hände zu geben. Die olympischen Schießwettbewerbe werden fast ausnahmslos mit Kleinkaliberwaffen geschossen, für andere Sportarten können Alternativen mit Farbkugeln oder gar virtuellen Schießständen entwickelt werden. Dass Privatbürger für den Sport annähernd beliebig viele Waffen, teilweise auch umgebaute Kriegswaffen, und dazu unbegrenzt viele Schuss Munition zu Hause lagern können, ist in der Risikoabwägung nicht nachvollziehbar. (Link)

Zum Antrag selbst spare ich mir jeglichen Kommentar, das ist mir der Unfug nicht wert. Ebenfalls Unfug, aber bezeichnend für die dort offenbar vorherrschende Geisteshaltung ist aber die Begründung, dazu will ich dann doch ein paar Worte verlieren:

Sportschützen dürfen gerne auf Pappscheiben schießen, dafür braucht man aber weder große Kaliber noch halbautomatische Waffen.“ Das ist aber schön von den „Piraten“, daß sie den Sportschützen großzügig das Recht zugestehen auf Pappscheiben zu schießen. Danke recht schön! Das mit den „großen Kalibern“ bereitet mir aber schon irgendwie Kopfzerbrechen, wo fängt das denn an? Alles was größer ist als .22 lfb? Also z.B. die .22 WMR? Und was ist mit den Flintenschützen? So eine Flinte im Kaliber 12/76 – des wackeren „Piraten“ schlimmster Alptraum?

Erfurt und Winnenden haben gezeigt, dass es unverantwortlich ist, Waffen, die speziell für Polizei- oder Kriegsgebrauch entwickelt wurden, in private Hände zu geben.“ Mein Gott, wenn ich „Erfurt“ und „Winnenden“ nur höre wird mir schon übel. Dieses mantraartige Herumreiten auf dem Leid und Elend, das ein paar kaltblütige Attentäter über ihre Opfer gebracht haben, nur mit dem Ziel die anständigen Waffenbesitzer zu enteignen. Widerlich.

Die olympischen Schießwettbewerbe werden fast ausnahmslos mit Kleinkaliberwaffen geschossen, für andere Sportarten können Alternativen mit Farbkugeln oder gar virtuellen Schießständen entwickelt werden.“ Ist eigentlich nur das ein Sport was „olympisch“ ist? Egal, vielleicht geht ja einmal ein „Pirat“ mit mir auf den Schießstand und zeigt mir, wie er mit einer „Farbkugel“ auf 50, 100 oder gar 300 Meter schießt. Ich laß‘ mich gerne überzeugen (daß es möglich ist, ich bleibe jedenfalls bei der erprobten Variante!). Virtuelle Schießstände sind lustig, ich habe mit dem IWÖ-Schießkino auf den diversen Messen schon viel Hetz g’habt. Mehr als das ist es aber auch nicht – jedenfalls kein Sport!

Dass Privatbürger für den Sport annähernd beliebig viele Waffen, teilweise auch umgebaute Kriegswaffen, und dazu unbegrenzt viele Schuss Munition zu Hause lagern können, ist in der Risikoabwägung nicht nachvollziehbar.“ Ob ich eine, zehn oder hundert Waffen daheim habe ist rein meine Sache, ebenso wieviel Munition ich dafür besitze. Solange ich das alles im Rahmen der ohnehin schon äußerst strengen Gesetze aufbewahre liegt die „Risikoabwägung“ allein bei mir, nicht bei irgendwelchen selbsternannten Freibeutern.

Das Ganze ist wohlgemerkt nur ein Antrag und noch nicht offizielle Parteilinie der deutschen „Piraten“, schon klar. Es zeigt aber ganz deutlich, wes Geistes Kinder sich dort tummeln, Verbotsphantasten in bester Grünenmanier. Und daran ändern auch die paar wenigen Leute nichts, die sich aufrichtig um eine sachliche Diskussion bemühen. Sachlichkeit wird gegen Ideologie immer „abstinken“.

28 Antworten zu “Die Schleier lichten sich…

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  5. Ach je! Die Piraten sind immer noch dabei sich zu finden. Dieser Antrag macht mir da keine Sorgen. Wenn wir das Negative bringen, dann dürfen wir aber nicht vergessen, dass es jetzt die Piraten waren, die die Freigabe der für unsere Sache so wichtigen Statistiken der Bundeslagebilder gegen die Sprengstoffkriminalität eingeklagt haben. Diese sind jetzt frei herunterladbar und Deutschland hat sich dank der Piraten damit wieder in die Gruppe der westlichen Demokratien eingereiht, die ihren Bürgern solche Statistiken zugänglich machen. Geschwätz schert mich wenig, aber das Handeln war hier für unsere Sache enorm positiv.

    Für die die gerne vergleichen wollen. Ich habe versucht über einige Bundestagsabgeordnete der FDP an diese Statistiken heranzukommen und deren Freigabe zu erreichen. Dort wurde das immer mit viel Worten zugesagt aber nicht „erreicht“.

    Was haben wir also nun? Das dumme Gebrüll einiger Mitglieder die einen Antrag beschlossen haben. Die Gegenanträge sollen schon in der Mache sein. Und die Freigabe der Statistiken.

    Es verbleibt also etwas sehr positives Reales und dummes Geschwätz.

    Ich freu mich über das Handeln der Piraten. Geschwätz schert mich wenig.

    • Abwarten ist gut. Aber nicht zu lange. Wir wollen irgandwann schon klare Stellungnahmen zum Waffengesetz haben. Darauf kommt es an und nicht auf andere, vielleicht begrüßenswerte Aktivitäten. Wer gewählt werden will, muß das liefern. Oder er wird nicht gewählt. So einfach ist das.

      • Und dieses Votum erreicht man am ehesten, wenn man präventiv diese Leute zu linken Spinnern erklärt und sie mit den Grünen/Linken/der SPD etc gleich in einen Topf wirft? Ich glaube nicht. Wir werfen das enge Weltbild unseren Gegnern vor, wir wollen sie doch nicht selber haben?

        Es gibt hier viele Leute, die noch daran arbeiten die Piraten auf eine gute Spur zu bringen. Wieso soll das nicht gelingen? Solange das vernünftige Leute sind werden wir gewinnen. Sind das Ideologen wie sonst auch, haben wir sowieso verloren. Ob mit oder ohne Piraten!

  6. Irgendwie erinnern mich die Piraten an die Anfänge der Grünen.
    Was ist daraus geworden ? Ökofaschismuss.
    Tja, und bei den Piraten sieht es mir ähnlich aus.

  7. Malermeister Schiele

    Daß auch bei den Piraten naive Wichtigtuer mitmachen, sollte einen wirklich nicht wundern. Dieser Vorschlag ist ja noch weit davon entfernt es ins Parteiprogramm zu schaffen, da wird doch eh gestritten und argumentiert: http://wiki.piratenpartei.de/LiquidFeedback/Themendiskussion/1953

    Abwarten und Tee trinken – und nicht etwaige Allianzen durch voreilige überscharfe Be/Verurteilungen gefährden.

    • Es werden täglich 10 Anträge gestellt = 3650 p.a.
      Es werden jährlich ca. 700 Anträge zur Abstimmung angenommen.
      Es können aber nur ca. 20-60 Anträge auf den beiden Parteitagen abgestimmt werden

      D.h., nur 3-9% der Anträge schaffen es bis zum Bundesparteitag.
      Der Antragssteller hatte vorher versucht, eine AG Gegen Waffen einzurichten. Dieser Vorschlag fand keine Unterstützung, von daher gehe ich mal davon aus, dass dieser Antrag nie auf einem Parteitag landen wird.

  8. Die Piraten dürfen gerne auf den Straßen fahren, dazu braucht man aber keine 100PS, wenn es 30PS auch tun.

  9. ZITAT: Wenn sich Strohsack auch als solcher erweist, dann weiß man, wohin man ihn einsortieren sollte. Zitat Ende

    Leider wird er das. Er hat ja beim Erwerb von Steyr-Puch extra auf den Mannlicher-Konzern verzichtet, weil „er mit Waffen nichts zu tun haben wollte.“ Obwohl mir seine Ansichten sonst gefallen, aber ich werde auf ihn „verzichten.“

  10. ERLEDIGT ! ! !

  11. Ob Piefkonien ein Schimpfwort ist, das weiß ich nicht liebe Schluchtenscheißer… 😉

    Aber mal Ernst:
    Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht, und genau so populistische dahergeschrieben, wie der Antragsteller des oben genannten Antrags.

    Es ist NUR eine blöde LQFB Abstimmung. Dort haben etwas mehr als 800 Menschen abgestimmt. Und von diesen Menschen (auch weil es vorher einen große Shitstorm gegen die AG Waffenrecht – wo ich Mitglied bin) haben so ca. 600 dafür gestimmt.

    Sind solche Umfragen repräsentativ? Nein. Wir haben in Deutschland über 30.000 Piraten. Viele davon haben entweder keinen Liquid Feedback Zugang, oder machen bewusst nicht mit, weil sie das Tool scheiße finde.

    Fakt ist: Es ist nicht repräsentativ. Die Politik der Piraten wird auf Parteitagen gemacht. Und nicht im Liquid Feedback.

    Ich habe vor zwei Tagen die lange unter Verschluss gehaltenen Statistiken zur Waffenkriminalität des BKA veröffentlicht. Da steht ganz klar drin, das Waffen (ob legal oder illegal) insgesamt kein großes Problem darstellen und bei nur nur 0,2 % der Straftaten eine Beteiligung finden.

    Damit können wir von der AG Waffenrecht argumentieren.

    Also: Bleibt mal cool, regt euch hier nicht so künstlich auf, argumentiert weiterhin sachlich, dann wird das auch was.

    • Ich wünsche dabei viel Erfolg. Ernsthaft. Ohne irgendwelche Ironie, Sarkasmus oder sonst irgendetwas.

    • Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht, und genau so populistische dahergeschrieben, wie der Antragsteller des oben genannten Antrags.

      Es ist NUR eine blöde LQFB Abstimmung. Dort haben etwas mehr als 800 Menschen abgestimmt. Und von diesen Menschen (auch weil es vorher einen große Shitstorm gegen die AG Waffenrecht – wo ich Mitglied bin) haben so ca. 600 dafür gestimmt.

      Politik ist kein Kindergeburtstag, wenn eine „Partei“ etwas veröffentlicht (und das ist – siehe meinen Link – geschehen) muß sie damit rechnen, daß das auch diskutiert wird. Ob das jetzt „populistisch“ erfolgt oder nicht sei dahingestellt, aber wer bei den großen Kindern mitspielen möchte muß sich auch an deren Regeln halten. Sonst steht er nämlich weinend im Eck.

      • ..wenn eine “Partei” etwas veröffentlicht …

        Und genau HIER liegt das Problem. Die anderen Parteien diskutieren im verschlossenen Hinterzimmer und die Piraten diskutieren öffentlich. Schade, dass die meisten nicht verstehen, dass öffentlich nicht gleich offizielle Parteimeinung bedeutet, sondern nur öffentlich.

        Die „Partei“ hat nämlich GARNICHTS veröffentlicht. Man lese bitte mal alles, was auf der Seite steht:

        Initiative i3471: Großkalibrige halbautomatische und automatische Waffen sind kein Sportgerät

        Über dieses Thema wurde bereits abgestimmt. … Dieses Votum ist per se noch nicht bindend. Wenn der Antrag beim zuständigen Organ der Piratenpartei Deutschland eingebracht wird, kann es aber berücksichtigt werden.

        Die Texte wurden von einzelnen Benutzern eingestellt und sind keine offizielle Aussage der Piratenpartei.

    • Malermeister Schiele

      Richtig! Kühlen Kopf bewahren und mit der Kraft des stärkeren Argumentes siegen.

  12. Die Hoplophoben sind mir normalerweise keinen Kommentar mehr wert. Wenn sich Strohsack auch als solcher erweist, dann weiß man, wohin man ihn einsortieren sollte.

  13. Ich war gleich mißtrauisch und habe diese Entwicklung vorausgesehen. Damit sind die Piraten für jeden Waffenbesitzer erledigt. Für einen vernünftigen Menschen waren sie es ja von Anfang an.

  14. es wäre schön, wenn sich in Piefkonien einmal eine Partei etablieren könnte, die es mit den Bürgerrechten und dem Grundgesetz ernst nimmt. Verfassung gibt es ja keine …. auch nach der Wiedervereinigung nicht. Stattdessen hat man hier das Gefühl, das die BRD der DDR angegliedert wurde.

    • Wenn Sie ernst genommen werden wollen, empfehle ich Ihnen das Schimpfwort Piefkonien für Deutschland zu unterlassen. Es zwingt Sie niemand einzureisen und Sie haben bei sich zu Hause mit der Politik und dem Waffenrecht auch genug zu tun, nicht wahr.

      • Ist Piefkonien ein Schimpfwort? Natürlich nicht. Nicht so angerührt sein!

      • Piefkonien war nicht als Schimpfwort gedacht. Ich werde ob meiner norddeutschen Herkunft öfter als Muschelschubserin bezeichnet und nehme das auch keinem übel. Aber Sie haben durchaus einen Punkt.

      • Ach Gott, aufgrund meiner Herkunft könnte ich über die Österreicher, die Deutschen und die Schotten lästern – wenn ich etwas weiter zurückgehe erweitert sich diese Liste noch.

        „Piefkonien“ käme mir aber ehrlich gesagt nicht über die Lippen (auch wenn der Piefke ein ganz guter Kapellmeister war), ich persönlich bevorzuge „Germanistan“. Und ja, ich darf das. Hier sowieso!

  15. …..das ist sicherlich keinen Rülpser wert, zu kommentieren.
    Was mich mehr interessieren würde, wäre die Stellungnahme von Stronach zum Thema – denn er hatte ja schon bei der Übernahme von Steyr, die Waffensparte nicht mit übernommen….

    • Den Stronach werden wir ganz offiziell fragen. Er ist sicher ein Gegner des privaten Waffenbesitzes, aber die IWÖ wird das klären.

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